Kultrennen am Arlberg
Lokalmatador Peter Rudigier siegte beim "Weissen Rausch"

Lokalmatador Peter Rudigier aus Schnann am Arlberg gewann die 24. Auflage des Weissen Rauschs. | Foto: Patrick Säly
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  • Lokalmatador Peter Rudigier aus Schnann am Arlberg gewann die 24. Auflage des Weissen Rauschs.
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Beim "Weissen Rausch" in St. Anton am Arlberg braucht es Ausdauer, Kondition, Geschicklichkeit und eine gehörige Portion Mut. Auch 2023 erwies sich das spektakuläre Skirennen als ein wahrer Parcours der Herausforderungen. Am Ende war es ein rot-weiß-roter Siegesrausch: Bei den Herren kämpften sich drei Österreicher aufs Stockerl, angeführt von Lokalmatador Peter Rudigier aus Schnann. Schnellste Frau war die Kärntnerin Nadine Thaler.

ST. ANTON AM ARLBERG. Wenn sich 555 wagemutige WintersportlerInnen gleichzeitig auf den Weg zum 2.650 Meter hohen Vallugagrat in St. Anton begeben, um sich dort stillschweigend und hochkonzentriert zu einem Halbkreis zu formieren, kann das nur eines bedeuten: Der Weisse Rausch bittet zum furiosen Kräftemessen! Zum 24. Mal trieb das legendäre Skispektakel zu Saisonschluss die Teilnehmenden an ihre sportlichen Grenzen. Am 22. April, um Punkt 17 Uhr und bei absolutem Kaiserwetter ertönte der ersehnte Startschuss – und hunderte Skisportbegeisterte aus aller Welt rauschten vom "Ungeheuer" Valluga aus auf unpräparierter Strecke ins Tal. Bereits bei diesem spektakulären Massenstart kann die richtige Position entscheidende Sekunden verschaffen.

Start auf der Valluga. Die Teilnehmenden bringen sich für die neun Kilometer lange Abfahrt in Stellung. | Foto: Patrick Säly
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Von 0 auf 100 beim "Weissen Rausch"

Der Kampf um die perfekte Linie und die buckelige Schussfahrt in den immer enger werdenden Vallugakessel ließ den Adrenalinpegel ab der ersten Sekunde in die Höhe schnellen. Nach nur wenigen Metern folgte die erste große Schlüsselstelle im Rennverlauf – der sogenannte "Schmerzensberg" hat seinem Namen wieder einmal alle Ehre gemacht. Der 150 Meter lange Wiederaufstieg verlangte den AthletInnen alles ab und ließ deren Oberschenkel regelrecht brennen. Hier gilt es: Kräfte gut einteilen, damit noch genug "Schmalz" für die restliche Abfahrt übrig bleibt.

Auf dem Weg ins Tal gilt es, die neun Kilometer lange, quasi unpräparierte Strecke Ellbogen an Ellbogen mit den Mitstreitern zu überwinden – 150 Meter Wiederaufstieg inklusive. | Foto: Patrick Säly
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Während sich die meisten an dieser Anhöhe kurzfristig von ihrem fahrbaren Untersatz verabschiedeten und sich zu Fuß nach oben kämpften, bewältigten die Hartgesottenen die 37 Höhenmeter im Skating-Stil; darunter auch der spätere Sieger Peter Rudigier (AUT).
Rudigier ließ die Konkurrenz weit hinter sich.

Nach einer etwa 20-sekündigen Schussfahrt von der Bergstation der Vallugabahn 1 aus mündet der halbrunde Startkessel trichterförmig in ein schmales Gleitstück. | Foto: Patrick Säly
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Spätestens bei der gefürchteten Kandahar-Piste setzte der Schnanner (Gemeinde Pettneu) alles auf eine Karte und überholte das bis dahin führende Trio, darunter auch der Vorjahres-Sieger Dieter Bischof, der in der Kandahar zu Sturz kam. Ab da war dem Tiroler der Sieg nicht mehr zu nehmen – mit einem immensen Vorsprung erreichte er die finalen, meterhohen Hindernisse.

"Erst da habe ich bemerkt, dass hinter mir gar niemand ist und daher konnte ich die Schneehügel relativ entspannt hinaufkraxeln",

so Peter Rudigier nach dem Rennen. Mit einer Bestzeit von 8 Minuten und 30 Sekunden war der Zweitplatzierte von 2019 seinem nächsten Verfolger, Paul Schwarzmann (AUT), um eine halbe Minute voraus.

Lokalmatador Peter Rudigier aus Schnann am Arlberg gewann die 24. Auflage des Weissen Rauschs. | Foto: Patrick Säly
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Kärntnerin siegte bei Debütrennen

Etwas knapper endete das Damenrennen, hier schaffte es die Kärntnerin Nadine Thaler bei ihrem Debütrennen als Erste über die Ziellinie, dicht gefolgt von Regina Wintersteller (AUT).

"Letztes Jahr habe ich zum ersten Mal vom Weissen Rausch gehört und jetzt werde ich diesen Tag bestimmt niemals vergessen",

freute sich eine sichtlich erschöpfte, aber erleichterte Siegerin kurz nach ihrem Triumph. Die letztjährige Gewinnerin Petra Zeller (GER) sicherte sich in diesem Jahr Rang drei.

Bei den Damen konnte Nadine Thaler (AUT) den Sieg einfahren. | Foto: Patrick Säly
  • Bei den Damen konnte Nadine Thaler (AUT) den Sieg einfahren.
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3.500 begeisterte Zuschauer

Ein unvergessliches Event ist der Weisse Rausch zweifelsohne auch für die rund 3500 Zuschauer, die den Bereich rund um die Galzigbahn Jahr für Jahr zum Beben bringen, mitfiebern und die Rennläufer schließlich mit tosendem Applaus in Empfang nehmen. Egal ob Vollprofi, ambitionierter Amateur, oder einer der wenigen verkleideten Spaßfahrer – alle werden sie im Ziel als Held:innen gefeiert.

"Die Leistungen und die Emotionen, die dieses Rennen kennzeichnen sind mit nichts auf der Welt vergleichbar",

betont auch ein sichtlich zufriedener Martin Ebster, Direktor des Tourismusverbandes St. Anton am Arlberg.

Im Zielbereich bei der Galzigbahn in St. Anton am Arlberg herrschte großartige Stimmung. | Foto: Stefan Kothner
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Großer Auftritt der Kleinsten

Als Erstes in den Genuss der jubelnden Menge kommt der Nachwuchs. Bei "Der Weisse Rausch Mini" starteten die Youngsters (11 bis 16 Jahre) oberhalb der Sennhütte und zeigten eindrucksvoll, wer die Skistars von morgen sind. Der Schnellste war in diesem Jahr Hieronymus Brand (AUT, Jhg. 2008), bei den Mädchen hatte wie schon im Jahr zuvor Xante Bartels (Jhg. 2008) die Nase vorn.

Hieronymus Brand war der schnellste Youngster. | Foto: Patrick Säly
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Jubiläumsrennen 2024

Nach dem Weissen Rausch ist vor dem Weissen Rausch – das Ausnahme-Event geht 2024 in die 25. Runde und wird die Massen wieder auf die Valluga locken.

"St. Anton am Arlberg ist stolz, jedes Jahr so großartige Sportler:innen aus aller Welt zu begrüßen zu dürfen und wir freuen uns bereits auf die Jubiläumsausgabe im nächsten Jahr",

blickt Martin Ebster dem nächsten Weissen Rausch strahlend entgegen.

Die einen jagen nach der Bestzeit, für die anderen zählt nur das Dabeisein.  | Foto: Stefan Kothner
  • Die einen jagen nach der Bestzeit, für die anderen zählt nur das Dabeisein.
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Ergebnisliste "Der Weisse Rausch"

Herren Ski Alpin

  1. Peter Rudigier, AUT, 08:30
  2. Paul Schwarzmann, AUT, 09:02
  3. Tobias Kerber, AUT, 9:09

Damen Ski Alpin

  1. Nadine Thaler, AUT, 11:07
  2. Regina Wintersteller, AUT, 11:13
  3. Petra Zeller, GER, 11:46

Alle Ergebnisse auf www.der-weisse-rausch.at.

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