Sommerserie: "Es taugt mir einfach"

- "End of Silence": Barbara Zangerl hat als erste Frau die schwierige Route begangen.
- Foto: Johannes Mair
- hochgeladen von Othmar Kolp
Barbara Zangerl aus Strengen zählt bei den alpinen Sportkletterinnen zu den Besten der Welt.
STRENGEN (otko). Barbara Zangerl wirkt auf den ersten Augenschein eher ruhig und bescheiden – wenn sie aber über ihre Klettertouren erzählt, wird man sofort in den Bann gezogen. In der Szene berühmt wurde sie durch die Bezwingung der Route "End of Silence" in der Nähe von Berchtesgaden, die weltweit zu den schwierigsten Kletterrouten zählt. Zangerl beging am 1. August 2012 als erste Frau diese Route und bewies damit, dass Frauen im alpinen Sportklettern zu den Männern aufgeschlossen haben.
Die Mehrseillängentour (elf Seillängen) mit dem Schwierigkeitsgrad 8b+ (10+ deutscher Bewertung) wurde 1994 von Thomas Huber erstbegangen und zählt mit dem "Silbergeier" (Rätikon) und "Kaiseres neue Kleider" (Wilden Kaiser") zur Alpentrilogie.
"Ich bin einfach hingegangenen und hatte keine Ahnung, ob ich es jemals Klettern kann", schildert Zangerl ihre Motivation. Sie wusste auch nicht wie viel Zeit sie brauchen würde, da "End of Silence" davor von keiner Frau geklettert worden war.
"Ich habe dann über zwei Monate zehn Tage lang die Route probiert. Dabei wird jede Länge gecheckt. Man muss jeden Zug, Griff und Tritt im Kopf haben", so Zangerl.
Die gesamte Begehung wurde mit einer Drohne gefilmt und dem Filmemacher Hannes Mair gelangen dadurch spektakuläre Bilder. Beim 19. Filmfest in St. Anton am Arlberg hat der 45-minütige Film "Same Same But Different" am 29. August Premiere.
Ein jäher Rückschlag
Zum Sportklettern ist Barbara Zangerl eher durch Zufall gekommen. "Vor elf Jahren habe ich angefangen zu bouldern. Mein Bruder hat mich in die Kletterhalle nach Flirsch mitgenommen", betont Zangerl. Rund sechs Jahre hat sie gebouldert und war viel mit ihrer Schwester und Bernd Zangerl unterwegs. Unter anderem ging es ins Tessin oder in den Boulderpark nach Galtür. "Ich bin aber nicht mit Bernd Zangerl verwandt und auch nicht, wie oft kolportiert wird, seine Schwester", merkt die 25-jährige an.
Doch dann kam ein jäher Rückschlag. "Auf einmal habe ich Kreuzweh bekommen und es hat sich herausgestellt, dass ich einen Bandscheibenvorfall hatte", berichtet Zangerl. Nach einer Pause von einem halben Jahr und einer falschen Therapie hat Barbara Zangerl mit dem Seilklettern begonnen.
Als Ausgleich sieht das Kletterass ihren Job. "Ich arbeite im Krankenhaus Bludenz zu 50 Prozent als Röntgenassistentin. Da bin ich flexibel und kann mir die Zeit einteilen. Ich möchte mich nicht zu 100 Prozent auf die Sponsoren verlassen", erklärt Zangerl.
Für die Zukunft gibt sich Zangerl eher bescheiden. "Wenn es meine Gesundheit zulässt werde ich auch den 'Silbergeier' nochmals probieren", so Zangerl.
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