Unterschätzte Lawinengefahr
Im Frühjahr ist im freien Gelände noch größere Vorsicht geboten
BEZIRK. „Das freie Gelände beginnt schon auf dem einen Meter neben der Piste – dass dort aber gleich andere Gesetze herrschen, dessen muss man sich bewusst sein“, betont Michael Larcher, Leiter der Bergsportabteilung im Oesterreichischen Alpenverein (OeAV).
„So verlockend die Abfahrt abseits der präparierten Hänge auch sein mag, viele Menschen unterschätzen leider immer noch die Gefahr, auf die sie sich da einlassen.“
Eine fundierte Ausbildung und die richtige Notfallausrüstung seien unerlässlich für alle, die sich in den freien Skiraum wagen wollen.
„Ein Lawinenairbag allein ist noch keine Garantie, einen Lawinenabgang zu überleben – auch wenn in der Öffentlichkeit oft ein anderes Bild erzeugt wird. LVS-Gerät, Sonde und Schaufel gehören zur Grundausrüstung im Gelände – und müssen auch richtig und vor allem schnell eingesetzt werden können. Schließlich geht es im Ernstfall um wenige Minuten, die alles entscheiden können“, so Larcher.
Der Alpenverein war mit seinem Programm „risk’n’fun“ im Tiroler Kühtai im Einsatz. Bei den fünftägigen Kursen lernen junge Freerider unter dem Motto „wahrnehmen – beurteilen – entscheiden“ von Profis, wie man zu einer soliden Entscheidung für oder gegen eine Abfahrt im freien Gelände kommt. Wo kann man den Lawinenlagebericht beziehen und wie wird dieser im Gelände interpretiert? Was sind Standardmaßnahmen bei einer Abfahrt abseits der Piste und mit wem bin ich unterwegs? – das sind einige der Fragen, mit denen sich die Teilnehmer auseinandersetzen.
„Ziel des risk’n’fun-Programms ist es, den Jugendlichen das grundlegende Know-how zu vermitteln und gleichzeitig ihre Eigenverantwortung zu fördern. Fachlich begleitet werden sie von Trainern aus der Szene sowie geprüften Bergführern und Snowboardführern“, so Dani Tollinger, die Leiterin des Ausbildungsprogramms.
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