Anpfiff für praxisgerechte Wohnbaureformen

TIROL. Mit der Expertentagung „Wohnbaugipfel 1.0“, die gestern im Landhaus stattfand, beendet LR Johannes Tratter die Wohnbauinformationstour, die ihn während der letzten Wochen in alle Tiroler Bezirke geführt hat. Leistbares Wohnen ist ein Kernthema für die Bevölkerung, das habe auch das Feedback der Besucherinnen und Besucher gezeigt, bilanziert LR Tratter. Die jüngsten Maßnahmen der Landesregierung seien eine Entlastung, weitere Schritte jedoch notwendig.

Verbesserungen bei der Förderung von Eigentum

LR Tratter stellt konkrete Maßnahmen in Aussicht: „Eine verbesserte Eigenheimförderung ist wegen der heute weitaus höheren baulichen Anforderungen im Hinblick auf Energieeffizienz erforderlich. Zugleich kommt sie dem Wohnbedarf unter den realen Bedingungen im ländlichen Raum entgegen. Die teilweise zu beobachtenden Abwanderungstendenzen in dicht besiedelte Zentralräume sind stark wohnkostentreibend, leistbarer Wohnraum in der Peripherie daher aus raumordnungspolitischer Sicht wichtig.“
Mit einer zusätzlichen Erhöhung der Wohnstarthilfe kann auch der Weg zur Eigentumswohnung in einer Wohnanlage in verdichteter Bauweise wieder erschwinglicher werden, so LR Tratter.

Höhere Beihilfen entlasten monatliches Haushaltsbudget
Um Wohnen für einkommensschwache Haushalte leistbarer zu machen, sollte künftig auch eine Angleichung der Voraussetzungen für den Erhalt von Mietzinsbeihilfen an jene der Wohnbeihilfen erfolgen, wie der reale Bedarf in der Praxis immer wieder zeigt.

Autoabstellplätze sind Kostentreiber
Dass auch die derzeit vorgeschriebene Anzahl von Autoabstellplätzen ein echter Wohnkostentreiber ist, wurde durch ein aktuelles unabhängiges Gutachten bestätigt. Für LR Tratter ein konkreter Handlungsauftrag: „Bei überschießenden Anforderungen sollten wir die Bremse ziehen.“

Fortsetzung Sanierungsoffensive
Ein echter Renner ist die laufende einkommensunabhängige Sanierungsoffensive 2013/2014 mit (im Vergleich zu 2012) 49 Prozent mehr Ansuchen. Mit 27 Millionen Euro Fördermitteln wurde ein Bauvolumen von 138 Millionen Euro ausgelöst. Nach einer WIFO-Berechnung für Investitionsvolumen in dieser Größenordnung konnten dadurch rund 1.900 bis 2.350 Arbeitsplätze geschaffen werden. „Die Sanierungsoffensive soll wegen ihres positiven Mehrfacheffekts für Haushaltskassen, Umwelt und Arbeitsmarkt sowie aufgrund der ungebremsten Nachfrage auch im Jahr 2015 fortgesetzt werden“, kündigt LR Tratter an.

Mehr Förderung für alten- und behindertengerechtes Wohnen

Auch Förderungen für Maßnahmen zum alten- und behindertengerechten Wohnen sollen auf Wunsch von LR Tratter noch besser werden: „Ein wichtiges Handlungsfeld, wenn man die künftigen Anforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft bedenkt.“
Mit dieser Fülle an Maßnahmen werden auch wichtige Impulse der ExpertInnen beim Wohnbaugipfel 1.0 aufgegriffen. LR Tratter dankt den ReferentInnen Alexander Hanika (Statistik Austria, Leiter des Bereiches „Analyse und Prognose“), Bernhard Lipp (IBO – Österr. Institut für Bauen und Ökologie), Sibylla Zech (Professorin an der TU Wien) und Klaus Lugger (GF der Neuen Heimat Tirol und Sprecher der Tiroler Gemeinnützigen Bauvereinigungen) für ihre konstruktiven Fachbeiträge sowie Michael Martys, der als Alpenzoodirektor einen ebenso unterhaltsamen wie lehrreichen Einstieg in den Themenabend fand. Der Tiroler Wohnbaulandesrat setzt darauf, die konkreten Vorhaben nach entsprechender Behandlung im Wohnbauförderungsbeirat, in den zuständigen Gremien sowie in der Landesregierung möglichst rasch in Angriff zu nehmen.

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