Auf Zwergformat geschrumpft

Die Zahl der Postämter schrumpft auch im Bezirk Landeck langsam aber stetig zum Zwergformat.

BEZIRK LANDECK (tani). Die Schließungswelle läuft seit 2002. Seither wurden 17 von 25 Standorten zugedreht. Und weitere Postfilialen sind in die Schlussrunde gestartet. Aber dazu nachher.

Einige Filialen sind durch Postpartner ersetzt worden. Meistens sind es Lebensmittelgeschäfte, die den Service des Postamtes ersetzen. Nah&Frisch übernahm die Funktion in Galtür, Ried, Serfaus und Fiss. Die Erfahrungen seien unterschiedlich, heißt es aus der Firmenleitung. Ein Problem seien die großen Saisonfilialen. In Hauptstoßzeiten brauche es dort zusätzliches Personal. Das koste Geld. Hingegen hinke die Kundenfrequenz deutlich den Erwartungen hinterher. „Die Postkunden erledigen meist nur Postgeschäfte, kaufen aber kaum etwas ein“, resümiert der Vertriebsleiter. Ans Handtuchwerfen sei nicht gedacht. Aber man werde am Jahresende schauen, was tatsächlich unterm Strich bleibt, werde die Schlüsse ziehen und danach allenfalls kostenseitig reagieren.

Gezählt sind die Tage des Postamtes Zams. Es ist bereits zur Schließung angemeldet. Und gefunden ist auch schon ein Postpartner. Die Firma Lebensmittel Grüner unterschrieb am 15. September den Vorvertrag. Im Jänner 2011 könnte eröffnet werden.

Allerdings nur dann, wenn die Regulierungsbehörde zustimmt und die Gemeinde Zams nicht selbst die Postgeschäfte erledigen will. „Wir werden jetzt im Gemeinderat darüber diskutieren. Kommt dieser zur Ansicht, dass die Gemeinde einspringen soll, dann wird die Firma Grüner freiwillig vom Vertrag zurücktreten. So ist es mit Andreas Grüner ausgemacht“, sagte Bgm. Siegmund Geiger.

In See steht, wie berichtet, das Postamt vor der Schließung. Der ursprünglich vorgesehene Termin verzögert sich. Dies hat verschiedene Gründe. Aber mit Ende Oktober soll die Gemeinde See ihre Tätigkeit als „Postler“ aufnehmen können.

In St. Anton, Nauders und Flirsch ist die Post auf Postpartnersuche. Laut den Bürgermeistern wurde man dort aber noch nicht fündig. Den Kontakt zu diesen Gemeinden hält die Post auf Sparflamme.

In Ischgl wird es das Postamt jedenfalls noch bis zum Ende der Wintersaison geben. Bgm. Werner Kurz wird sich dann auch für das Weiterführen der Postfiliale bemühen. Und das vor allem deshalb, weil es fraglich ist, ob in Ischgl jemand das immense Postaufkommen bewältigen kann. Sollte Kurz aber bei der Post auf Granit stoßen, so werde man sich mit der Postpartner-Lösung abfinden müssen. Die Gemeinde Ischgl ist bereit die Agenden der Postfiliale als Postpartner zu übernehmen. „Aber nur dann, wenn sich sonst niemand Kompetenter finden lässt“, sagte Bgm. Kurz.

Der Kahlschlag

Seit 2002 wurden im Bezirk Landeck siebzehn Postämter zugedreht: Schönwies, Perjen, Öd, Grins, Strengen, Kappl, Mathon, Galtür, Fließ, Feichten, Fiss, Ried, Tösens, Pfunds, Kappl, Pettneu und Pians. Zwei weitere sind unmittelbar vor dem Aus: Zams und See. Geschlossen wurden zudem zwei Posthilfsstellen: Hochfinstermünz und Lafairs.