Bädersommer: „Super-Sommer – und trotzdem keine Bäder-Millionen verdient!“

Zogen positive Bilanz (v.l.): WK-Fachgruppengeschäftsführer Bernhard Wanner, Obmann der Tiroler Bäder Josef Fiegl und Obmann des Bäderausschusses Karlheinz Bader. | Foto: WKT
  • Zogen positive Bilanz (v.l.): WK-Fachgruppengeschäftsführer Bernhard Wanner, Obmann der Tiroler Bäder Josef Fiegl und Obmann des Bäderausschusses Karlheinz Bader.
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BEZIRK/TIROL. Die Sonne zeigte sich heuer wahrhaft großzügig und machte 2013 zum sechstwärmsten Sommer seit Beginn der Messungen 1767. „Es war ein Super-Sommer. Das spiegelt sich in einem Besucherplus von rund 14 Prozent (insgesamt 2,5 Millionen Gäste) gegenüber dem Vorjahr wider. Das sind so viele wie noch nie“, freut sich Josef Fiegl, Obmann der Tiroler Bäder.
Doch die Bilanz ist nicht ganz ungetrübt, denn „trotz des Gästezustroms konnten die Betriebe ihren Umsatz nur um ein knappes Prozent (0,8) steigern.“ Obwohl die Eintrittspreise um 7 Prozent gestiegen sind, sanken die Erlöse je Besucher um 11 Prozent. Das durchschnittliche Bad erwirtschaftete nicht mehr fünf (2012), sondern nur mehr 4,42 Euro pro Gast. „Selbst mit einem traumhaften Sommerwetter lässt sich mit einem Bad nichts verdienen, schon gar keine Millionen.“ Einen Grund für dieses „eklatante Missverhältnis“ sieht Fiegl im „Überangebot an Freizeittickets, die einfach zu billig sind und den Gewinn der Bäderbetreiber schmälern. Und wenn man für ein Eis und ein Safterl mehr zahlt als für einen ganzen Tag Badevergnügen, dann läuft einfach etwas falsch“, nimmt Fiegl auch die Politik in die Pflicht, die diese Tickets forciert.

Mehr Gäste, weniger Unfälle

Insgesamt waren im Sommer in Tirols Bädern 523 Mitarbeiter beschäftigt (+7,6 Prozent). „Bemerkenswert ist der hohe Anstieg bei den Teilzeit-Mitarbeitern (24 Prozent), während die Vollzeitler gleich geblieben sind“, sagt Fiegl. Heuer haben sich 60 Bäderbetriebe an der aktuellen Umfrage der Wirtschaftskammer beteiligt – mit einem sehr erfreulichen Ergebnis. Kein Betrieb schätzt seine Situation schlechter ein als im Vorjahr und zwei Drittel zeigen sich zufrieden und sehr zufrieden. Sicherheit steht in Tirols Bädern an erster Stelle.
„Heuer sind viel mehr Gäste gekommen und trotzdem ist es zu weniger Unfällen gekommen. Besonders glücklich und dankbar sind wir darüber, dass es keinen Badetoten gab“, erklärt Karlheinz Bader, Obmann des Bäderausschusses und ergänzt: „Das liegt an der verstärkten Ausbildung. Die Mitarbeiter werden neben dem Training mit der Wasserrettung auch darin geschult, etwa auf Stolperfallen genauer zu achten.“

Gute Benotung

Tirols Bäderbetriebe wurden auch im heurigen Sommer einem Mystery-Check unterzogen. „Mit einer Gesamtbeurteilung von 1,5 (Schulnotensystem) kann sich die Badelandschaft in Tirol sehen lassen“, präsentiert IMAD-GF Barbara Traweger-Ravanelli die Ergebnisse. Vor allem im heurigen Sommer, der manches Bad und manchen See an die Kapazitätsgrenze gebracht hat, fällt sehr positiv auf, dass die Betreiber vor allem auf Sauberkeit sehr genau geschaut haben. Die meisten Bäder bieten neben Schwimm- und Abkühlmöglichkeiten ein ausreichendes und ansprechendes gastronomisches Angebot und Spielmöglichkeiten. „So konnten die Gäste einen besonders abwechslungsreichen Badesommer genießen.“

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