ÖGB
Equal Pay Day: Frauen arbeiten bald "gratis" im Bezirk Landeck

- Der Equal Pay Day findet am 12. Oktober in Landeck statt.
von links: Philip Wohlgemuth, Astrid Kraxner, Herbert Frank - Foto: Celina Leitner
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Am 09. Oktober 2024 fand in Landeck ein Gespräch mit Vertretern des ÖGB (Österreichischer Gewerkschaftsbund) statt, bei dem ein Thema im Fokus stand: der bevorstehende Equal Pay Day.
LANDECK (clei). Ab diesem Tag, der in Landeck am 12. Oktober 2024 stattfinden wird, arbeiten Frauen rechnerisch bis zum Jahresende ohne Gehalt, da ihre Löhne im Vergleich zu Männern um diesen Anteil geringer sind. Besonders alarmierend ist die Situation im Bezirk Landeck, der im negativen Sinne einer der Spitzenreiter in Tirol ist.
Der Arbeitsmarkt
Herbert Frank, Regionalvorsitzender des ÖGB für Oberland und Außerfern, zeigte sich beim Gespräch betroffen:
"Der Herbst ist leider da, und somit auch der Equal Pay Day."

- Herbert Frank erzählte vom Equal Pay Day.
- Foto: Celina Leitner
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Von den 1.321 als arbeitslos gemeldeten Personen im Bezirk Landeck (Stand September 2024) sind 821 Frauen.
"Der Arbeitsmarkt gibt auch teilweise nichts her",
kritisierte Frank.
Ältere Arbeitnehmer sind auch weiterhin von Diskriminierung am Arbeitsmarkt betroffen. Trotz langjähriger Berufserfahrung schaffen es viele, die arbeitslos werden, kaum oder gar nicht mehr, einen neuen Job zu finden. Besonders Frauen sind hiervon betroffen, da fast die Hälfte der arbeitslosen Frauen direkt in die Pension übergeht. Der ÖGB fordert daher einen wirkungsvollen Kündigungsschutz für Arbeitnehmer ab 55 Jahren sowie dauerhafte Beschäftigungsmöglichkeiten im sogenannten "zweiten Arbeitsmarkt". Neben Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten müssen nachhaltige Arbeitsplätze für benachteiligte Menschen geschaffen werden. Wichtige Nachbesetzungen im öffentlichen Dienst, insbesondere in Bereichen wie Gesundheit, Pflege, Betreuung und öffentlicher Verkehr, sind rechtzeitig sicherzustellen, um die Versorgungssicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst fördert zudem die Gleichstellung der Geschlechter, da hier die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen im Durchschnitt am geringsten sind.
"Jemand mit über 60 wird bestimmt andere Anforderungen am Arbeitsmarkt brauchen, um die richtige Arbeit zu finden."
Auch Philip Wohlgemuth, Vorsitzender des ÖGB Tirol, betonte die Dringlichkeit, die Situation der Beschäftigten zu verbessern.
"Wir sorgen dafür, dass die Beschäftigten das bekommen, was sie verdienen. Die Arbeitslosigkeit steigt, und jeder Arbeitslose ist einer zu viel."
Ein besonderes Anliegen der Gewerkschaft ist auch die Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt. Wohlgemuth forderte, Deutschkurse direkt in die Betriebe zu bringen:
"Hier geht es nicht nur um die Kommunikation zwischen den Arbeitern im Kaffeeraum, sondern auch um die Sicherheit und das Verständnis von Sicherheitsvorkehrungen"

- Landtagsabgeordneter Philip Wohlgemuth erzählt über die Wichtigkeit von Integration.
- Foto: Celina Leitner
- hochgeladen von Celina Leitner
Perspektiven einfangen
Jugendliche, die auf der Suche nach Ausbildungsplätzen sind, sollen laut dem ÖGB ebenfalls wieder mehr gefördert und motiviert werden.
"Die Lehre muss wieder aufgewertet werden, und hierbei muss man die Perspektiven der Jugendlichen einfangen."
sagt Wohlgemuth.
Auch an die Betriebe wird sich hier gerichtet:
"Wer nach Fachkräften schreit, muss diese auch ausbilden",
so Wohlgemuth abschließend.

- Man soll auch junge Menschen wieder motivieren.
- Foto: Celina Leitner
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Stärkung der Frauen
Astrid Kraxner, ÖGB-Regionalfrauenvorsitzende für Oberland und Außerfern, setzt auf die gezielte Stärkung von Frauen am Arbeitsmarkt. Sie betont, dass Frauen ein großes Potenzial mitbringen und daher umfassend unterstützt werden müssen, um die passenden Arbeitsangebote zu finden und ein gerechtes Einkommen zu erzielen.
"Um das zu schaffen, braucht es ein Bündel an Maßnahmen, wie den flächendeckenden Ausbau von Kinderbetreuungs- und Pflegeeinrichtungen sowie die bessere Unterstützung pflegender Angehöriger."

- Astrid Kraxner will die Frauen am Arbeitsmarkt stärken.
- Foto: Celina Leitner
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Zudem sollte man beispielsweise mehr Frauen in Führungspositionen bringen, um eine gerechtere Repräsentation auf allen Ebenen zu gewährleisten.
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