"Haben in Pians Notfallgepäck immer gerichtet"

"Lasst die Hände von der Sanna!" Walter Mathoy, Hermann Wolf, Ossi Kolp, Alois Kolp und Adolf Ladner protestierten. | Foto: Prieler
25Bilder
  • "Lasst die Hände von der Sanna!" Walter Mathoy, Hermann Wolf, Ossi Kolp, Alois Kolp und Adolf Ladner protestierten.
  • Foto: Prieler
  • hochgeladen von Marion Prieler

PIANS (Me.). "Gebt bitte die Kraftwerkspläne an der Sanna auf, solange noch nicht zu viel Geld und Zeit investiert wurden. Die Sanna ist für uns wie eine Lebensversicherung." So wie der Pianner Walter Mathoy machten auch zahlreiche andere Anrainer am Samstag ihrem Unmut gegen das geplante Sanna-Kraftwerk in Pians Luft, im Rahmen einer Kundgebung.

"Wir sind keine Horde wilder Protestler!"

Mit dem Bau des Kraftwerks soll, geht es nach den Plänen der sieben Betreibergemeinden, unter ihnen auch Pians, sowie das Planungsbüro Infra, im Jahr 2017 begonnen werden. Als die Pläne rund um das geplante Kraftwerk öffentlich wurden, tat sich in Pians eine Bürgerinitiative zusammen, die nun 283 Unterschriften von Pianner Bürgern gegen das geplante Vorhaben sammelte, um beim Genehmigungsverfahren Parteistellung zu bekommen.
Die Initiatoren Walter Mathoy, Hermann Wolf, Vizebgm. Ossi Kolp, Altbgm. Alois Kolp und Adolf Ladner befürchten nämlich, dass die Sanna aufgrund der Restwassermenge nach dem Kraftwerksbau nicht mehr die Kraft besitzt, um Muren an der Lattenbach-Mündung abzutransportieren und die Anrainer dadurch in Gefahr sind. Die Projektbetreiber widersprechen dem. "Wir sind keine Horde wilder Protestler, wir sind normale Leute, die immer schon in Pians wohnten und nicht weggeschwemmt werden wollen", erklärte Mathoy, der nicht weit von der Sanna wohnt.

"Die Sanna ist unser Transportmittel!"

Altbgm. Alois Kolp, der über 20 Jahre Anrainer war, betonte: "Die Sanna ist unser Transportmittel. Dass unsere Häuser keine Schotterhaufen sind, dafür ist die Sanna verantwortlich!" Kolp kritisierte, dass bislang seitens des Planungsbüros Infra das Gespräch mit den Betroffenen nicht gesucht wurde. Projektleiter Johann Bayer erklärte, dass das Kraftwerk im Notfallszenario abgeschaltet werden kann und das ganze Wasser der Sanna wieder zur Verfügung stehe bzw. eine dosierte Wasserabgabe zudem möglich sei. Dass mit den Betroffenen nie das Gespräch gesucht wurde, dem widersprach Bayer: "Wir sind mit Vizebgm. Ossi Kolp und seiner Fraktion zusammen gesessen."
Dass der Lattenbach nicht bändigbar ist, dürfe man nicht vergessen: "Der Lattenbach kommt oder kommt nicht im Fall. Das hat mit dem Kraftwerk nichts zu tun." Bayer versicherte: "Das was Sie uns sagen, nehmen wir ernst!" Die Anrainerin Karolina Postai hatte mit den Tränen zu kämpfen: "Ich wohne direkt beim Ausläufer an der Sanna. Für uns ist es ganz normal, dass wir unsere Rucksäcke vom Frühjahr bis in den Herbst gerichtet haben."

FACTBOX über das KRAFTWERK SANNA:
PIANS (Me.). Beim Sanna-KW sind die Betreibergemeinden Strengen, Grins, Pians,Tobadill, Landeck, Zams und Stanz und das Planungsbüro Infra mit an Bord. Für die zweite Jahreshälfte 2014 visieren die Projektplaner den Startschuss für die Umweltverträglichkeitsprüfung UVP, die Kraftwerksgesellschaft soll noch heuer gegründet werden.
Die Inbetriebnahme soll 2019 erfolgen. Investiert werden soll in das Projekt 95 Mio. Euro, diese Zahl wird vom Pianner Vizebgm. Ossi Kolp in Frage gestellt. Die Wasserfassung ist nach dem Zusammenfluss der Rosanna mit der Trisanna unterhalb des Kraftwerks Wiesberg vorgesehen.

Lesen Sie dazu auch:
Kommentar: Pianner wissen es selber nur zu gut
Die Gemeinde Pians ist schuld, dass es heute soweit kam

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.