Wasserkraft Sanna: WWF-Vorwürfe nicht nachvollziehbar
Naturschutz steht bei Planungen im Fokus – Projekt ist mit EU-Richtlinien vereinbar – Betreiber: „Sind in engem Kontakt mit Bevölkerung, Gemeinden und Interessenvertretern“
STANZERTAL. Mit Verwunderung reagiert Hans Bayer, Projektleiter der Wasserkraft Sanna, auf die Forderung des WWF, vorerst keine weiteren Schritte zur Umsetzung des Kraftwerkprojektes im Tiroler Oberland zu setzen. „Naturschutz und Bürgeranliegen haben bei den Planungen oberste Priorität. Alle bisherigen Untersuchungen haben deutlich gezeigt, dass das Projekt mit allen EU-Richtlinien vereinbar ist“, sagt Bayer. „Wenn wir beispielsweise nicht nachweisen können, dass der Geschiebe- und Feststoffhaushalt funktioniert, würden wir gar keine Genehmigung bekommen.“
Kürzlich hat die Firma Infra das UVE-Konzept eingereicht, die Einreichung zur Umweltverträglichkeitsprüfung ist für das 2. Halbjahr 2014 geplant.
Mit den Gemeindevertretern sowie Fischern, Raftingunternehmern und Kajakverbänden steht Infra in regem Austausch. Bayer: „Im Rahmen von regelmäßigen Treffen arbeiten wir gemeinsam an tragfähigen Lösungen für alle Beteiligten.“
Konkrete Lösungen für den Lattenbach
Auch mit dem Thema Lattenbach in Pians habe man sich frühzeitig intensiv auseinandergesetzt und sei in engem Kontakt mit der Wildbach- und Lawinenverbauung, betont Bayer:
„Bei einem potenziellen Murenabgang können wir drei Maßnahmen setzen: das Kraftwerk abschalten, dosiert Wasser durch den Speicherstollen ablassen oder einen bewussten Schwall erzeugen, damit das abgelagerte Material besser abtransportiert werden kann. Damit verbessert sich die Situation im Vergleich zu heute deutlich.“
Nein zur strategischen Umweltprüfung
Eine strategische Umweltprüfung SUP ist nicht vorgesehen: „Dem Einwand des WWF wegen des Totalausbaus des Flusssystems Trisanna-Rosanna-Sanna kann entgegengehalten werden, dass es sinnvoll ist, bereits genützte Gewässerstrecken optimal auszunützen“, sagt Bayer.
Über die Wasserkraft Sanna
Das aktuelle Projekt ist Ergebnis einer umfassenden Variantenstudie durch INFRA im Auftrag der Gemeinden Strengen, Grins, Pians, Tobadill, Landeck, Zams und Stanz. Das jährliche Regelarbeitsvermögen liegt bei ca. 83 GWh, die maximale Leistung bei rund 20 MW. Der Baubeginn ist für 2017 geplant.
Alle Infos unterwww.wasserkraft-sanna.at.
Lesen Sie dazu:
Kraftwerk Sanna: Vereinbarkeit mit EU-Richtlinien zweifelhaft
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.