Zusätzlich 1,9 Mio. für Venet

Venet Bergbahn_b | Foto: Foto:Tiefenbacher

Einen 1,9 Mio-Euro-Kredit sollen die Hauptaktionäre (Gemeinden Landeck und Zams) sowie der TVB TirolWest übernehmen, damit die Venetseilbahn AG wieder bei Null starten kann.

ZAMS (tani). Mit diesem Ansinnen trat das Unternehmen (die beiden Vorstände Bertl Stenico und Helmut Gstir, AR-Vorsitzender Konrad Bock und GF Gerhard Holzknecht) in einer überraschend einberufenen außerordentlichen Versammlung an die Gemeinderäte beider Orte heran. Wieso wartet Stenico nicht die Wahlen ab? Stenico: „Ich bin für eine ehrliche Umgangsweise mit der Situation”. Und er drängt deshalb auf eine politische Entscheidung über die Zukunft des Seilbahnunternehmens noch vor dem Urnengang.

AR-Vorsitzender Konrad Bock (ehemaliger ÖVP-Stadtrat) rechtfertigt den zusätzlichen Finanzbedarf so: Das Ergebnis rühre von der Überschreitung des Investitionspaketes („diese ist erklärbar”), vom Betriebsabgang 2008/09, von nicht ausfinanzierten Projekten und mitgeschleppten alten Abgängen her.

Kein Spielraum
„Die Venetbahn wäre zur Rückzahlung des zusätzlichen Kredites in der Lage. Aber dann bleibt kein Spielraum mehr für kleinere Investitionen und für die Abdeckung allfälliger Abgänge”, sagte Bock. Die Übernahme des Kredites durch die beiden Gemeinden und den TVB wäre ein gutes Signal, so der Aufsichtsratsvorsitzende. „Dann können wir mit einer total renovierten Anlage bei Null beginnen”, so Bock. Er stehe zu den gesamten Investitionen: „Die Venet-Bergbahn ist eine Infrastruktureinrichtung die aus eigenen Mitteln nie größere Investitionen finanzieren können wird. Ich bin froh, wenn sie den laufenden Aufwand durch eigene Einnahmen decken kann”, betonte Konrad Bock. Und er weist darauf hin, dass bei der geringen Schneelage wie heuer ohne Speicherteich der Skibetrieb nur eingeschränkt oder an vielen Tagen überhaupt nicht möglich wäre. „Das würde einen enormen Abgang bescheren”, sagte Bock. So habe die Bahn in den ersten drei Saisonmonaten beim Umsatz und bei den Besuchern zugelegt, ergänzte GF Holzknecht.

Zur Sache
Rechtliche Schritte gegen Gutachter?

Venet-Vorstand Bertl Stenico erklärte im Datail, warum es den 1,9-Mio-Kredit braucht: Unter anderem, weil es für die Saison 2008/09 einen Betriebsabgang von 439.000,- Euro abzudecken gibt, weil das Panoramarestaurant wegen unvorhersehbarer Dinge um 200.000,- Euro mehr kostet als vorgesehen und der Speicherteich um 550.000,- Euro teurer wurde als geplant.

Kein Vorwurf
„Hier ist dem Vorstand kein Vorwurf zu machen. Auf Fachleute müsste man sich eigentlich verlassen können”, sagte AR-Vorsitzender Bock. Sie hätten durch falsche Einschätzung der geologischen Verhältnisse diese Suppe eingebrockt. „Wir werden rechtliche Schritte gegen den Gutachter prüfen”, fügte Vorstand Stenico hinzu.

Neues Personalkonzept
Eine Konsequenz des Betriebsabganges ist ein neues Personalkonzept, das eine Reduktion des Personalstandes um acht Mitarbeiter vorsieht. Von sechs Mitarbeitern hat sich das Bahnunternehmen bereits verabschiedet.

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