"Der Holzbau ist im Aufschwung"

Landesinnungsmeister Simon Kathrein: "In Tirol erleben wir derzeit eine Renaissance beim traditionellen Holzbau.
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  • hochgeladen von Othmar Kolp

BEZIRK/FLIEß (otko). Bei einem Besuch bei Holzbau-Landesinnungsmeister Simon Kathrein in seinem Betrieb in der Fließer Au spürt man richtig die Leidenschaft und die Begeisterung für den Baustoff Holz. "Ich habe Tischler und Zimmermann gelernt und führe nun einen Betrieb mit zehn Mitarbeitern", erzählt Kathrein. Seit 2013 ist der engagierte Unternehmer Landesinnungsmeister.
Gerade in unserem Breiten erlebt der traditionelle Baustoff eine Renaissance. "Der Holzbau-Anteil ist im Tirol überall im Steigen. Beim Einfamilienhaus liegt er mittlerweile zwischen 60 und 70 Prozent. Bei mehrgeschossigen Bauten ist aber noch viel Luft nach oben, hier liegt der Anteil unter 10 Prozent", informiert der Landesinnungsmeister. Holz ist ein leichter Baustoff, der viel kann – gerade bei Aufstockungen oder Zubauten. "Zudem ist Holz natürlich, umweltfreundlich und nachhaltig. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass die Wertschöpfung in der Region bliebt", erläutert Kathrein.

Neues Kompetenzzentrum

Um den Aufschwung im Holzbau auch nachhaltig abzusichern, wird derzeit kräftig die Aus- und Weiterbildung forciert. "Auf Bundesebene haben wir uns neu aufgestellt und die Tiroler Landesinnung hat hier die Patronanz über dieses Thema übernommen", so Kathrein. Mit dem TiroLignum an der Fachberufsschule für Holztechnik in Absam wurde ein eigenes Ausbildungszentrum eröffnet. In diesem Kompetenzzentrum kooperieren das Land Tirol, die Universität Innsbruck, die Landesinnung Holzbau, Hundegger Maschinenbau sowie proHolz.
Besonders erfreut ist der Landesinnungsmeister auch, dass in der HTL in Imst ab Herbst 2017 ein eigener Holzbauschwerpunkt angeboten wird. "Solche eigenen Holzbau-HTL-Ingenieure sind für die Zukunft wichtig", ist Kathrein überzeugt.

Zwei Lehrberufe

Im Holzbau gibt es die zwei Lehrberufe Zimmerer (3 Jahre) und Zimmereitechniker/-in (4 Jahre). Neben handwerklichem Geschick brauchen interessierte Jugendliche auch ein technisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen. "Ein Zimmerer muss auch gerne im Freien arbeiten und ist dort den Witterungsverhältnissen ausgesetzt. Schwindelfreiheit und Begeisterung gehören auch dazu", erklärt Kathrein. Besonders stolz zeigt sich der Landesinnungsmeister über die Teilnahme von Michael Mühlmann aus Osttirol an der WM in Abu Dhabi.
Generell werde es aber immer schwieriger Lehrlinge zu finden. "Es braucht auch in Zukunft gut ausgebildete Facharbeiter und man kann mit einer Lehre immer noch alles machen. Leute mit einer guten Handfertigkeit sind auch in anderem Branchen gefragt", weiß Kathrein. In diesem Zusammenhang appelliert er auch an die Holzbaubetriebe sich aktiv um Lehrlinge zu kümmern. "Nur wenn wir alle zusammen am Lehrlingsproblem arbeiten, können wir etwas bewegen."

Weitere Berichte zum Thema Holz aus ganz Österreich finden Sie in unserem Themen-Channel.

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