Jedes Haus erzählt eine Geschichte

Mag. Simone Stefan mit Ehemann Dr. Robert Stefan
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STANZ/PRUTZ/RIED (das). Es ist ein Problem, dass viele Tiroler Orte betrifft: Es gibt in den Dörfern immer mehr leer stehende Gebäude, insbesondere im Ortskern. Während drinnen die Gebäude verfallen, bauen die Menschen draußen auf die grüne Wiese. Im Rahmen der Ortskernrevitalisierung werden Gemeinden und Private dazu animiert, diese Gebäude wieder mit Leben zu füllen, ihnen neue Funktionen zu geben und so Dorfkerne zu stärken. Die Dorfrevitalisierung  ist in den letzten Jahren richtig in Schwung gekommen und der Bezirk Landeck weist die höchste Förderquote im Land Tirol auf. So gibt es derzeit im Bezirk mehrere Projekte die diesen Prozess schon abgeschlossen haben. Das Jakob Prantauer Haus in Stanz unter dem Bauherrn Christof Kössler, das Haus Engeler in Prutz unter der Familie Hofer und das Alte Widum in Ried im Besitz von Dr. Robert Stefan zählen dazu. Insbesondere das letztgenannte Objekt stellt ein Highlight dar.

Altes Widum mit langer Geschichte
Das Haus wurde bis 1957 als Widum verwendet und kann auf eine 600 jährige Geschichte zurück blicken. Das Wirtschaftsgebäude aus dem 19. Jahrhundert mit Stall und Stadel wurde nach einem Brand im Jahre 1928 wiedererrichtet. Um den Kauf des Rieder Klosters zu finanzieren ging es in den Privatbesitz über. "Der Vorbesitzer hat es an mich verkauft und ich habe daraus mein Lebensprojekt gemacht. Natürlich müssen wir auch Kompromisse eingehen, aber für uns ist das in Ordnung" erklärt Dr. Robert Stefan, der Besitzer des alten Widums. Die Sanierung unterlag sehr hohen denkmalschützerischen Auflagen und die einzelnen Phasen wurden genau mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmt. "Es ist ein sehr wertvolles Gebäude und verlangt ein hohes Maß an Sensibilität. Aber durch die Leidenschaft der Besitzer ist etwas Großartiges, Unvergleichliches enstanden, dass als Neubau unmöglich umzusetzten wäre" schwärmt Architekt Harald Kröpfl. Aus diesem Grund wurde die Sanierung auch zu 50 Prozent von dem Förderprogramm unterstützt.

"Learning by doing"
Dies zeigt sich in der Umsetzung der Sanierung eindrücklich. Die neuen Elemente ergänzen sich perfekt im alten Bestand des Hauses, sodass etwas wirklich Außergewöhnliches daraus entstanden ist. "Es lebt sich sehr gut in dem Haus und wir haben es hier gemütlich", meint Dr. Stefan. Auch ein bisschen Komfort ist den Besitzern gegönnt, so wurden die alten Fliesen vorübergehend herausgenommen um eine Fußbodenheizung zu installieren.
Auf die Frage, woher ein Landarzt das fachmännische Können für die Sanierung hernimmt, meint Dr. Robert Stefan lächelnd: "Ich habe meine gesamte Freizeit der letzten drei Jahre in das Haus investiert, da lernt man schon das Eine oder Andere dazu!"

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