Wohnanlage: Gemeinderat wies Anrainer-Einsprüche ab

Im Stadtteil Perfuchs soll anstelle des desolaten Gasthauses Stern eine Wohnanlage für Studenten entstehen.
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LANDECK (otko). Bei der letzten Sitzung des Landecker Gemeinderates wurden auch die Einsprüche gegen ein umstrittenes Wohnprojekt im Stadtteil Perfuchs behandelt. Der Bauwerber Ekehardt Rainlater plant dort anstelle des desolaten und verwaisten GH Sterns die Errichtung einer Wohnanlage mit 24 Studentenwohungen.
Bereits im Vorfeld hat das Wohnprojekt für Proteste der Anrainer gesorgt. Nach einem runden Tisch zwischen Bauwerber, Vertretern aus der Nachbarschaft und der Stadtgemeinde wurde das Projekt reduziert. Statt ursprünglich 30 sollen nun 24 Wohnungen entstehen. Der abgeänderte Plan wurde in den Gemeindegremien diskutiert und infolge dessen wurde ein Bebauungsplan beschlossen.

Anrainer-Kritik

Offenbar waren aber nicht alle Anrainer mit der "Kompromisslösung" zufriedenen und es ging 20 Stellungnahmen zur ersten Auflage ein. Kritisiert wurde darin unter anderem, dass die Stadtgemeinde den Bauwerber in unsachlicher Weise bevorzuge. Durch die Höhe des Gebäudes sei auch eine ausreichende Belüftung und Beleuchtung nicht mehr gewährleistet.
Hotelier Karl Graber argumentierte, dass es gegenüber den früheren Projekt fast keine Veränderung gäbe und daher sei das Projekt mit dem gewachsenen Ortsbild der Herzog-Friedrich-Straße unvereinbar. Zudem sei der Bebauungsplan laut Graber rechtswidrig, da er offenbar ausschließlich oder primär dazu diene, dass ein bestimmtes Projekt verwirklicht werden solle. Zudem befürchtet der Hotelier einen massiven Geschäftsverlust während der Bauarbeiten, da Busse nicht mehr zu seinem Hotel kommen würden. Weitere 17 Anrainer befürchten ebenfalls während der Bauphase Einschränkungen bzw. Behinderungen in Sachen Lärm und Verkehr.

Städtebaulich vertretbar

Bei seiner Sitzung folgte der Gemeinderat aber den Argumenten des Planungsausschusses und wies sämtliche Einsprüche der Anrainer gegen den Bebauungsplan ab. Einzig der grüne Mandatar LA Ahmet Demir stimmte dagegen und stellte sich auf die Seite der Anrainer.
"Wir haben die Sache im Ausschuss oft beraten und es uns nicht leicht gemacht", verwies Vizebgm. Thomas Hittler (ÖVP) auf den einstimmigen Beschluss des Ausschusses. In mehreren Sitzungen sei zusammen mit dem Bauwerber ein "städtebaulich verträgliches Projekt entwickelt worden". Zudem verwies Hittler auf das Raumordnungskonzept für Landeck, wo ein "sparsamer Umgang mit Grund und Boden" sowie ein "kontrolliertes Wachstum " als Ziel angeführt sind.
Auch Bgm. Wolfgang Jörg verwies darauf, dass alle Betroffenen im Vorfeld eingeladen und sachlich informiert worden sind. "Das Miteinander war fair und auch der Bauwerber hat erkannt, dass es gewisse Änderungen geben muss", so Jörg.
Stadtrat Roland König (FPÖ) begrüßte die städtebauliche Weiterentwicklung in diesem Bereich: "Landeck ist eine Universitätsstadt und daher stimmt die FPÖ Bebauungsplan bzw. der Abweisung der Einsprüche zu."
Auch die SPÖ-Fraktion stimmte zu. Stadtrat Mathias Niederbacher argumentierte, dass sämtliche Einsprüche der Anrainer Ernst genommen und sachlich diskutiert worden sind. "Der ehemalige Gasthof Stern ist eine Brandruine und die Stadtgemeinde wünscht sich eine Verbesserung der Bausituation. Städtebaulich ist das Projekt jedenfalls vertretbar", erläuterte der SPÖ-Stadtrat.

Nicht berechtigt

Auch ein Schreiben von Tirols Denkmalamtschef Walter Hauser wurde abgewiesen. Darin heißt es, dass sich "der geplante Neubau des Studentenheims in seiner Dimensionierung und Gliederung in den Bestand einfügen soll." Ausschussobmann Vizebgm. Hittler verwies darauf, dass das Bundesdenkmalamt nicht zu einer Stellungnahme berechtigt ist. Ich schätze Walter Hauser sehr, aber sein Schreiben ärgert mich etwas." Das Schreiben sei von den Anrainern angefordert worden, was aber legitim sei.

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