Talkessel: Gewerbeflächen und Fachkräfte gesucht

Ziehen gemeinsam an einem Strang: Marco Fehr (SLZ), Bgm. Wolfgang Jörg, Bgm. Siggi Geiger, Wolfgang Hechenberger (RBO) und Otmar Lander (WK).
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  • Ziehen gemeinsam an einem Strang: Marco Fehr (SLZ), Bgm. Wolfgang Jörg, Bgm. Siggi Geiger, Wolfgang Hechenberger (RBO) und Otmar Lander (WK).
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LANDECK/ZAMS (otko). Das Standortzentrum Landeck-Zams (SLZ) hat in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Landeck eine Unternehmerbefragung in den Gemeinde Landeck und Zams durchgeführt. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurden von SLZ-Geschäftsführer Marco Fehr die Ergebnisse präsentiert.
Mittels einer Online-Befragung wurden 403 Unternehmen im Talkessel angeschrieben. Ausgeklammert wurden aber Filialisten, die nicht ihren Sitz im Talkessel haben. "Mit 26,8 Prozent bei der Rücklaufquote haben wir einen Spitzenwert erreicht. Als Fazit kann gesagt werden, dass die Stimmung bei den Unternehmen gut ist", betonte Fehr. Die Auswertungen basieren auf den Angaben von 108 Betrieben aus den Bereichen Handwerk, Gewerbe, Handel und Dienstleistung. Für WK-Bezirksstellenleiter Otmar Ladner war es wichtig den aktuellen Staus quo zu erheben: "Viele Kernpunkte der Befragung decken sich mit den Aussagen der UnternehmerInnen bei unseren Betriebsbesuchen."

Flächenbedarf und Fachkräftemangel

Der Großteil der in Landeck und Zams ansässigen Unternehmen ist stark mit der Region verwurzelt. Was die Entwicklung in ihrer Branche betrifft, ist die Stimmung bei 75 Prozent der Firmen gut bis sehr gut. Zusammenfassend beschreiben 87 Prozent der Unternehmen ihre Auftragslage als eher gut bis sehr gut. Dementsprechend planen 27 Prozent der Betriebe auch, zusätzliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einzustellen. Demgegenüber sehen es 71 Prozent der befragten Unternehmen als sehr bis eher schwierig an, Fachkräfte zu bekommen. 67 Prozent haben Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Lehrlingen. Grundsätzlich sind davon alle Branchen betroffen. Trotzdem wollen 27 Prozent der Betreibe in den nächsten zwei Jahren knapp 90 Arbeitsplätze schaffen.
Laut Umfrage entsprechen zwar für 76 Prozent die gegenwärtigen Räumlichkeiten den derzeitigen als auch zukünftigen betrieblichen Anforderungen, die restlichen 24 Prozent hingegen benötigen in absehbarer Zeit mehr Raum. Konkret liegt der Mehrbedarf in den kommenden ein bis zwei Jahren bei 23.725 Quadratmetern. Über die Hälfte davon (13.200 Quadratmeter) beziehen sich auf Grundstücksflächen. Allein in den nächsten zwei bis drei Jahren werden im Talkessel über 13 Millionen Euro allein von den an der Befragung teilgenommen Betrieben investiert.

Grund ein knappes Gut

Nicht übersehen werden darf jedoch, dass die Standortfaktoren für die Zukunft die größte Rolle spielen. So besteht ein großer Bedarf an der Verfügbarkeit von leistbaren Gewerbeflächen sowie an geeigneten Arbeitskräften. "Im engen Talkessel sind die Flächen begrenzt. Heute ist es leichter zu heiraten als ein Grundstück zu kaufen. Umso wichtiger ist es deshalb, dass eine Einrichtung wie die PSG Projekt- und Strukturentwicklungsgenossenschaft sich diesem Thema annimmt", so Fehr. Ein Wunsch ist auch, dass das Breitbandnetz ausgebaut wird.
Bisher wurde von der PSG, an der die Gemeinde Landeck und Zams mit jeweils 35 Prozent und die Raiffeisenbank Oberland (RBO) mit 30 Prozent beteiligt ist, das ehem. Billa-Arel in Landeck erworben. "Bei einem weiteren Grund gibt es eine Option auf zwei Jahre für eine Gewerbefläche", informierte Fehr. Wichtig sei vor allem, dass sich bestehende Betriebe weiter entwickeln können. "Die Bestandspflege hat oberste Priorität und zusammen mit der WK Landeck ist es auch wichtig Jungunternehmer bei der Gründung zu unterstützen. Natürlich sind auch Neuansiedler jederzeit willkommen", erläuterte Fehr.

Langfristig erfolgreich

Für den Landecker Bgm. Wolfgang Jörg sind die Aktivitäten der PSG und des SLZ eine großartige Sache: "Nun heißt es am Ball zu bleiben und die Gemeinden müssen agieren und die Rahmenbedingungen schaffen. Der Erfolg ist nur langfristig sichtbar. Wir müssen die Flächen im Talkessel optimal einsetzen und es braucht auch ein Miteinander zwischen den Umlandgemeinden und der Stadt." Wichtig sei vor allen Arbeitsplätze zu schaffen und damit Wohlstand zu generieren. Parallel dazu soll auch der Wohnungsmarkt entwickelt werden. "Gerade bei der Knappheit der Flächen heißt es damit sorgsam umzugehen", warnte der Stadtchef.
Auch für den Zammer Bgm. Siegmund Geiger zeigt die Unternehmensbefragung, dass der richtige Weg eingeschlagen wurden. "Die PSG ist auf 30 Jahre und mehr angelegt. Die Wirtschaftslage ist gut und jetzt gilt es Dinge wie Straßenanbindungen, Breitbandausbau und die ganztägige Kinderbetreuung anzupacken".
Von dem richtigen Ansatz für den Talkessel zeigte sich auch RBO-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Hechenberger überzeugt: "Wenn die Stimmung gut ist wird investiert und es werden Arbeitsplätze geschaffen. Wir waren von Anfang an von der PSG überzeugt und haben als Bank ein vitales Interesse, dass sich die Region weiterentwickelt." Neben leistbarem Wohnen sei auch leistbares Ansiedeln und Neugründen für den Talkessel essentiell. "Gerne hätten wir mehr Grundstücke gekauft, aber es braucht viel Geduld. Wir sind abhängig von Verkäufern und können keine Grundstücke herbeizaubern", so Hechenberger abschließend.

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