Klinik Landstraße
Neue Erstversorgungsambulanz entlastet Personal
Am Mittwoch wurde die Erstversorgungsambulanz in der Klinik Landstraße offiziell eröffnet. Davon profitieren sowohl die Patienten, die etwa mit verkürzten Wartezeiten rechnen können und eine gezieltere Behandlung erhalten, als auch das Ambulanzpersonal, das damit entlastet wird.
WIEN/LANDSTRASSE. Häufig suchen Menschen eine Spitalsambulanz auf, weil diese außerhalb der regulären Ordinationszeiten eine erstmedizinische Versorgung benötigen. Das Problem: viele Fälle erweisen sich als nicht akut. Das birgt Nachteile – überlastetes Ambulanzpersonal einerseits, Patientinnen bzw. Patienten, die teilweise mit langen Wartezeiten konfrontiert sind, andererseits.
Aus diesem Grund wurden als Lösung die sogenannten Erstversorgungsambulanzen (EVA) vom Wiener Gesundheitsverbund (WiGeV) eingerichtet. Diese dienen als erste Anlaufstelle für erwachsene Patientinnen und Patienten, die eine erstmedizinische Versorgung außerhalb der Ordinationszeiten benötigen.
Patientenströme gezielt gelenkt
Dabei koordinieren die EVAs die Patientenströme so, dass eine gezielte medizinische Behandlung für alle ermöglicht wird. Stellt sich ein Fall etwa als akut heraus, ist eine direkte Zuweisung in die Notaufnahme der Klinik möglich. Alle anderen werden in der EVA entsprechend diagnostiziert und behandelt.
Bisher gab es sieben Erstversorgungsambulanzen in Wien – neben der Klinik Favoriten auch an den Kliniken Donaustadt, Floridsdorf und Ottakring. Am AKH befinden sich zwei derartige Einrichtungen: die AKH-Erstversorgungsambulanz und die Ambulanz des Kinder-Notdienstes. Eine weitere Erstversorgungsambulanz für Kinder gibt es am St. Anna Kinderspital.
Am Donnerstag, 2. März, kam mit der offiziellen Eröffnung der EVA in der Klinik Landstraße die achte (und die sechste vom WiGeV betriebene) dazu. Bei der Eröffnung waren neben Ernst Felix Kreimel, dem ärztlichen Direktor der Klinik, auch eine Reihe Gesundheits-Würdenträger dabei: Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), WiGeV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, Neos Wien-Gesundheitssprecher Stefan Gara und ÖGK Wien-Funktionär Mario Ferrari.
Kürzere Wartezeiten & Personalentlastung
"Die Spitalsambulanzen werden entlastet, und die Wartezeiten für Patient*innen verkürzen sich", so Kölldorfer–Leitgeb, die bereits einen deutlich erkennbaren positiven Effekt sieht. Auch für Gesundheitsstadtrat Hacker haben die EVAs eine ungemein große Bedeutung für Infrastruktur und spricht dabei von einem "wichtigen Baustein im Wiener Gesundheitssystem".
"Wir sehen seit langer Zeit, dass viele Patienten aus der Eigensicht als Notfall ins Spital kommen, aber aus medizinischer Sicht keines ist", so Hacker gegenüber der BezirksZeitung. Anstatt diese wegzuschicken und zu sagen "geht’s woanders hin", müsse man sie auffangen. "Das halte ich für ganz notwendig für ein soziales Gesundheitssystem", betont der Gesundheitsstadtrat. Für ihn trägt das EVA-Konzept Früchte – laut Hacker werden bereits rund 60 Prozent der Patientinnen und Patienten direkt in den EVAs diagnostiziert und behandelt.
"Ein Großteil der Patient*innen kann nach dem Besuch der Erstversorgungsambulanz mit einem Rezept nach Hause entlassen oder an den niedergelassenen Bereich überwiesen werden", bestätigt Anna Kreil, Vorständin der Zentralen Notaufnahme (ZNA), die auch im Anschluss der PK durch die Räumlichkeiten der Landstraßer EVA führte. Dort erläuterte sie unter anderem den Behandlungsablauf für Patientinnen und Patienten, die hierherkämen.
Geöffnet ist die Erstversorgungsambulanz in der Klinik Landstraße unter der Woche von 10 bis 22 Uhr und am Wochenende von 9 bis 20 Uhr.
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