Wiener Krankenanstaltenverbund
Die Rudolfstiftung wird asbestfrei
Die Wiener Krankenanstalt Rudolfstiftung wird in den kommenden Jahren vollständig von Asbest befreit.
LANDSTRASSE. Die Vorwürfe häuften sich in den vergangenen Wochen: Die Rudolfstiftung soll weiterhin mit Asbest belastet sein, eine Gefährdung für Mitarbeiter und Patienten darstellen. In der Landstraße setzte sich vor allem Bezirksrat Georg Keri (ÖVP) für rasche Aufklärung ein.
Wie in vielen Bauten, die während der 1970er-Jahre errichtet oder saniert wurden (die Rudolfstiftung wurde 1977 eröffnet), verwendete man auch hier das damals gängige "Wundermaterial" Asbest.
Laut KAV keine Gefährdung
Mittlerweile ist der hochgiftige Baustoff verboten, die Krankenanstalt wird daher seit Jahren Schritt für Schritt saniert und so vom Asbest befreit. Um diverse Gerüchte aus dem Weg zu räumen, lud der Krankenanstaltenverbund (KAV) zu einem Mediengespräch. Den Vorwurf, dass in den vergangenen Jahren erstellte Gutachten zurückgehalten wurden, wies Generaldirektor-Stellvertreter des KAV, Herwig Wetzlinger, entschieden zurück. "Dabei handelte es sich um Gutachten der Baukoordination, um technische Handlungsanleitungen und Stellungnahmen, die keineswegs geheim sind." Diese seien jedoch im Gegensatz zu dem erst kürzlich vom KAV veröffentlichten Gutachten nicht von Asbest-Experten erstellt worden. Der gerichtlich zertifizierte und extern hinzugezogene Sachverständiger Robert Sedlacek bestätigte, dass für Mitarbeiter und Personal zu keiner Zeit eine Gefährdung bestanden habe. Durch Luftmessungen und Bodenproben habe man dies sichergestellt. 80 Prozent sind bereits asbestfrei.
Abschluss in sechs Jahren
Eine komplette Sperrung der Rudolfstiftung sei nicht notwendig, da man immer nur in einzelnen Zonen arbeite, die abgeschottet und unter Unterdruck gesetzt würden. Erst nach einer Feinsäuberung und der Freigabe durch Experten würden Räume als asbestfrei gelten. Dem technischen Direktor der Rudolfstiftung, Marco Dorn, zufolge gebe es seit den 1990ern laufend Sanierungen. In fünf bis sechs Jahren könne man diese abschließen. Die Sanierung erfolge über die Sperrung einzelner Stationen für jeweils fünfeinhalb Monate. Insgesamt seien noch zehn Stationen sanierungsbedürftig. Eine Verlegung der Patienten in andere Krankenanstalten sei jedoch nicht notwendig. "Wir haben eine Ausweichstation. Die Patienten müssen das Krankenhaus während der Sanierungen also nicht verlassen", stellt Dorn klar.
Karl Pogats, Personalvertreter in der Rudolfstiftung, betont, dass die Personalvertretung ein Mitwirkungsrecht habe, insbesondere in Bezug auf den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter. "Es liegen sämtliche Gutachten vor. Alle Mitarbeiter sind informiert."
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