Ein ganzes Leben für's Theater
Seit 1951 erfreut die Theatergruppe des Vereins "Berghoamat" ihre Zuseher bereits mit den unterschiedlichsten Stücken. Theatergruppenleiterin Christa Wiedrich verriet der Bezirkszeitung, was man alles über die Theatergruppe wissen sollte.
LANDSTRASSE. 1962 saß sie noch im Publikum, 33 Jahre später ist Christa Wiedrich Leiterin der Theatergruppe des Vereins "Berghoamat". Dieser wurde im Jahr 1951 von Josef Aschenwald, einem Tiroler Polizisten, gegründet, der bei der berittenen Polizei tätig war. Als diese abgeschafft wurde, zog er nach Wien. "Ihm fehlte das Tiroler Brauchtum, also wollte er es nach Wien holen", erzählt Wiedrich.
Um Geld für den Verein zu sammeln, gründete Josef Aschenwald die Theatergruppe. Mit der Trachten- und der Tanzgruppe, die beide ebenfalls bis heute bestehen, erfüllte er sich seinen größten Wunsch, nämlich, Tiroler Traditionen in Wien fortzuführen.
Ihre Theaterkarriere im Verein begann Wiedrich als Souffleuse. 1967 stand sie schließlich zum ersten Mal selbst auf der Bühne. Seither hat die Leiterin in 140 Stücken mitgewirkt und auch häufig als Regisseurin fungiert. "Ich habe eigentlich alles gespielt, von tragischen Rollen bis zur Ulknudel", erzählt sie stolz. Am besten, so Wiedrich, würden beim Publikum Komödien ankommen, denn: "Die Leute wollen lachen."
Proben braucht Disziplin
Von Nestroy über Mitterer bis hin zu Oscar Wilde – die Theatergruppe wagte sich auch an internationale und anspruchsvolle Stücke berühmter Autoren. Die Proben beginnen meist sechs Wochen vor der ersten Aufführung. "Von da an proben wir dreimal in der Woche, jeden Montag, Mittwoch und Freitag von 17 bis 20 Uhr", berichtet die Leiterin. "Das ist eine Disziplinarbeit", wie sie betont. Eine Zweitbesetzung gibt es nicht. Die Kostüme stammen von der Staatsoper, und auch die Bühnenkulisse ist stets professionell.
Bereits seit der Gründung der Gruppe finden die Aufführungen in der Komensky-Schule statt. Auch das nächste Stück, "Pygmalion", wird dort gespielt. "'Pygmalion' erzählt die Geschichte des Musicals 'My Fair Lady' – nur ohne Musik", so Wiedrich. Die Gemeinschaft des Vereins ist für viele nicht mehr wegzudenken. Dankbar sei man aber auch den treuen Zuschauern. "Wir wissen: Ohne Publikum könnten wir nicht spielen."
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