Verlängerung der Linie 18
ÖVP Landstraße unterstützt Gegenpetition
Die Verlängerung der Linie 18 sorgt weiter für Uneinigkeit. Die ÖVP im Dritten unterstützt jetzt die Gegenpetition.
WIEN/LANDSTRASSE. Seit einigen Monaten stehen die Pläne für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 18 fest. Vor allem im Nachbarbezirk Leopoldstadt stießen diese allerdings auf große Gegenwehr.
Aber auch im 3. Bezirk äußerte sich die ÖVP jetzt kritisch zur Verlängerung. "Die ÖVP Landstraße unterstützt aktiv die Petition gegen die Verlängerung der Straßenbahnlinie 18", verkündete Klubobmann Ernst Tauschmann. Er ermutigt den Gemeinderatsausschuss für Petitionen, "die Anliegen und Interessen der betroffenen Bürgerinnen und Bürger in ihre Entscheidungen einzubeziehen." Ihre Bedenken hat die Parteifraktion in einem ausführlichen Statement zusammengefasst.
Einschränkungen im Verkehr
Die Verkürzung der Buslinie 77A würde die bestehende öffentliche Verkehrsverbindung für Anwohnerinnen und Anwohner einschränken, heißt es im Statement. Des Weiteren betont die Fraktion die möglichen Verkehrsprobleme, die entstehen könnten, wenn die Landstraßer Hauptstraße–Schlachthausgasse als Ersatzroute zur A23 bei Sperre und Unfällen genutzt wird.
Aufgrund der Durchfahrtssperre in der Stadiongasse würde der 2. Bezirk außerdem mit Auto, Moped und Motorrad nur noch über die A23 und die Franzensbrücke erreichbar sein. "Die Reduzierung der Fahrspuren auf einen Engpass birgt das Risiko von Staus", so Tauschmann.
Auch der geplante Stellplatzverlust durch die Errichtung neuer Haltestellen in der Würtzlerstraße–Schnirchgasse gibt Grund für Bedenken: "Die Fraktion weist darauf hin, dass dies zu einem Verlust von 18 Schrägparkplätzen für die dort lebende Bevölkerung führen würde."
Dialog gefordert
Zwar gebe es positive Ansätze wie die Begrünung der Landstraßer Hauptstraße, dennoch seien die Bedenken ernst zu nehmen. Die ÖVP schlägt eine umfassende Verkehrsplanung unter Berücksichtigung der Anliegen der Bezirksbewohnerinnen und -bewohner der betroffenen Verkehrsinfrastruktur vor. "Ein Dialog zwischen den zuständigen Behörden, den Anwohnerinnen und Anwohner und lokalen Interessengruppen könnte helfen, Lösungen zu finden, die sowohl die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs als auch die Bedürfnisse der Anwohner im 3. Bezirk berücksichtigen", so Tauschmann.
Auch die FPÖ Landstraße unterstützt die Gegenpetition. Die Verlängerung der Straßenbahnlinie 18 in den 2. Bezirk führe im 3. Bezirk zu einer Veränderung der Streckenführung, deren Auswirkungen Parkplatzverluste sowie eine unzumutbare Beeinträchtigung der Flüssigkeit des Verkehrs in der Schlachthausgasse sein werde, so Klubobmann Werner Grebner.
Auch, dass die Autobuslinie 77A nicht mehr zum Lusthaus geführt werde, findet er nicht sinnvoll: "Eine Intervallverstärkung der Buslinie 77A vor allem in den Spitzenzeiten, in denen die Busse tatsächlich überlastet sind, wäre weit sinnvoller und kostengünstiger als die geplante Verlängerung der Straßenbahnlinie 18." Eine zweckmäßige und sparsame Mittelverwendung sehe anders aus.
Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) teilt die Bedenken nicht: "Aus meiner Sicht ist die neue Linienführung im Bereich des 3. Bezirks grundsätzlich in Ordnung", sagt er, "seitens des 3. Bezirks wäre es doch wünschenswert, eine direkte Erreichbarkeit des Lusthauses kommend vom 3. Bezirk über die Linie 77A aufrechtzuerhalten.“ Dieses Statement liegt auch der MA 62 vor, welche für Petitionen zuständig ist.
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Stellungnahme der FPÖ-Landstraße zur Petition „Gegen die Verlängerung der Straßenbahnlinie 18 vom 3. Bezirk in den 2. Bezirk, Zahl:
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