Grüne fordern
"Landstraßer Hauptstraße soll auch gesund werden"
Die Grünen Landstraße wollen, dass das Thema Gesundheit bei stadtplanerischen Maßnahmen mehr berücksichtigt wird. Im Zuge der Umgestaltung der Landstraßer Hauptstraße könnte das nun auch geschehen.
WIEN/LANDSTRASSE. Der wohl größte Punkt auf der heurigen Bezirksagenda ist die Bürgerbeteiligung und die daran anschließende Umgestaltung der Landstraßer Hauptstraße. Die Grünen Landstraße appellieren dabei, dieses Thema nicht nur aus verkehrspolitischer Sicht sondern auch unter dem Aspekt der Gesundheit anzugehen.
In der vergangenen Bezirksvertretungssitzung brachte die Partei daher einen Antrag für eine Gesundheitsfolgenabschätzung (GFA) ein. "Das Ziel ist, verschiedene Politikfelder zusammenzubringen und das Thema Gesundheit weiter zu denken", erklärt Manuel Lackner, Klubobmann der Landstraßer Grünen. Er sieht die Hauptstraße als Lebensader des Bezirks und die Umgestaltung als Chance, diesen Treffpunkt zukunftsfit zu gestalten.
Problemfelder berücksichtigen
Dabei gibt es viele Aspekte zu berücksichtigen: Mobilität, Verkehr, Wirtschaftsinteressen oder auch klimapolitische Maßnahmen. "Eine oftmals unterschätzte Perspektive ist das Thema 'Gesundheit im Grätzl'. Dies umfasst die Auswirkungen von lokaler Stadtplanung auf die Gesundheit der Bevölkerung", erklärt Susanne Nückel, stellvertretende Bezirksvorsteher-Stellvertreterin von den Grünen.
Konkret geht es etwa um die Fragen, wie sich fehlende Bäume und Sitzbankerl oder unterschiedlichen Verkehrsflächen auf die körperliche und psychische Gesundheit der Bevölkerung auswirken.
Antrag in der Kommission
Die Folgen von solchen Problemfeldern wie Luftverschmutzung, Lärm und Hitze sollen im Zuge der GFA analysiert werden. Zuständig ist dafür das Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit der Gesundheit Österreich GmbH. "Die Idee ist, diese Analyse während des Planungsprozesses zur Umgestaltung der Hauptstraße miteinzubeziehen, damit die Überlegungen gleich in der Planung noch berücksichtigt werden können", so Lackner.
Der Antrag der Grünen wurde der Jugend- und Sozialkommission zugewiesen. Ende April treffen sich dort die Fraktionen und auch Vertreter des Klima-Kompetenzzentrums. “Wir müssen die Stadt- und Straßenplanung den Gesundheitsbedürfnissen der Bewohner anpassen und somit eine höhere Lebensqualität für alle ermöglichen. Ich bin zuversichtlich, dass auch die anderen Fraktionen diese Meinung teilen und unseren Vorschlag einer GFA begrüßen", so Lackner.
Es gibt auch Kritik
Grundsätzlich sind noch einige Fragen zur Bürgerbeteiligung offen. Sie soll vom Verein Lokale Agenda 21 Plus durchgeführt wird. Dafür wurde ein Zuschusskredit in der Höhe von 43.000 Euro angefordert.
Die Grünen stimmten im vergangenen Finanzausschuss aber dagegen. Der Grund: "Wir sind auf jeden Fall für eine Bürgerbeteiligung und auch für eine Umsetzung durch die Lokale Agenda. Aber wir wollten mit der Gegenstimme schlussendlich ein Zeichen setzen, dass wir mit dem ganzen Prozess nicht einverstanden sind", so Nückel.
Konkret kritisiert sie die fehlende Transparenz. "Es gab oder gibt noch keine genauen Informationen, wie diese Beteiligung ablaufen soll. Das sollte man darlegen, bevor man über die Finanzierung abstimmt." Nun wurde daher für den 13. April eine zusätzliche Bezirksvertretungssitzung einberufen.
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