Preise für starke Frauen
Pünktlich zum 101. Frauentag fand die MiA-Gala statt. Im Scheinwerfer standen Frauen mit Migrationshintergrund deren herausragende Leistungen mit einem Award honoriert wurden.
(bw). Aus dem Ausland eingewanderte Frauen haben in vielen Fällen mit doppelten Hürden zu kämpfen: neben fremder Sprache und Kultur müssen sie sich beruflich in Männerdomänen integrieren und durchsetzen. Ihren beachtlichen Erfolgen in und für Österreich wurde im Rahmen der MiA-Gala am 8.März in den Studios 44 nun Anerkennung gezollt.
Eindrucksvolle Werdegänge
In 5 Kategorien sowie im Sonderpreis Journalismus wurde der Award verliehen. Die Trophäe im Bereich Wirtschaft ergatterte Güldane Altan (Türkei). Mit jungen 14 Jahren blieb die heutige Associate Directorin der Unicredit Bank Austria ohne Familie in Izmir zurück, damit sie ihre Schule beenden konnte. Nach ihrer Ankunft in Österreich musste sich nicht nur an ein neues Land gewöhnen, sondern auch wieder einen Einstieg in das Familienleben finden.
Im Genre „Humanitäres und Gesellschaftliches Engagement“ wurde Jaleh Lackner –Gohari (Iran), Gründerin von „Das iranische Wien“, ausgezeichnet. Trotz ihres freudigen Lächelns bei der Entgegennahme des Awards konnte man eine Spur von Traurigkeit nicht übersehen. Sie fürchtet um ihre „alte“ Heimat Iran: „Wenn es dort Feuer gibt, wird es keine Gewinner geben“ begründet sie ihre Besorgnis. „Wir versuchen hier ein anderes Gesicht vom Iran zu zeigen, - nicht unbedingt ein schönes – aber die Realität des Lebens der Leute.“
Freuen durften sich auch Gordana Popovich (Serbien) von der TU Wien, die sich im Bereich „Wissenschaft & Forschung“ gegen ihre Konkurrenz durchsetzen konnte und Iv Toshain (Bulgarien), Künstlerin und Kuratorin die als Preisträgerin in „Kunst und Kultur“ hervorging.
In der Gattung Sport überzeugte Emine Cam (Türkei) mit ihren Staatsmeistertiteln u.a. im Torball. Ihre Sehbehinderung erforderte eine Integration in zweifacher Weise: zum einen in die Welt der Sehenden, zum anderen in die einer fremden Kultur. Nach der Auszeichnung zeigte sie sich erfrischend überwältigt. „Das ist schon echt super. – Die anderen in meiner Kategorie waren auch sau-gut mit dem was sie geleistet haben!“
Den Journalisten-Preis erhielt Clara Akinyosoye, Chefredakteurin der M-Media Redaktion; ein Anerkennungspreis ging an das „Wien Heute“-Team, „das sich im Bereich Brückenbau so positiv hervorhebt!“
Heinz Fischer gratulierte
Großen Applaus ernteten die Kandidatinnen vom Publikum, das sich durch eine hohe Promidichte auszeichnete. U.a. zählten Bundesminister Karlheinz Töchterle und Staatssekretär Sebastian Kurz, Danielle Spera, Sandra Pires, Maya Hakvoort und Stardesigner Nhut La Hong zu den Gästen. Ebenso Bundespräsident Heinz Fischer ließ es sich nicht nehmen, den Gewinnern persönlich zu gratulieren. Diskussionsstoff lieferte auch die Bedeutung des Frauentags – hier schieden sich allerding die Geister. Nationalratsabgeordnete und MiA-Vorsitzende Christine Marek brachte es auf den Punkt: „Ich würde mich freuen, wenn er verzichtbar wäre, weil dann würde es bedeuten: wir haben Gleichstellung, wir haben Chancengleichheit. Und das ist nicht der Fall, deswegen braucht es den Tag.“
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