Lavamünd
Anrainer wünschen sich andere Verwendung für geplante Deponie

Die Anrainer René Riegler und Franz Loibnegger vor der aufgelassenen Schottergrube, die künftig als Bodenaushubdeponie deinen soll.
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  • hochgeladen von Daniel Polsinger

Eine stillgelegte Schottergrube bei Hart in Lavamünd soll als Aushubdeponie reaktiviert werden. Anrainer und Gemeinde möchten sich mit der Besitzerfirma Porr auf eine alternative Verwendung des Geländes einigen.

LAVAMÜND. Im Juni des Vorjahres wurden die Pläne der Firma Porr Bau GmbH bekannt, eine stillgelegte Schottergrube in Hart bei Lavamünd künftig als Bodenaushubdeponie zu reaktivieren. Aushubmaterial von umliegenden Baustellen sollte innerhalb der nächsten 20 Jahre seinen Weg in die Grube finden. Durchschnittlich zwölf Lkw-Lieferungen pro Tag sollten es werden, was einer Menge von rund 120 Kubikmeter Aushub entspräche. Wenn eine große Baustelle in der Nähe betrieben wird, könnten es aber auch bis zu 100 Lkw pro Tag sein. Zudem soll in Hart auch ein Zwischenlagerplatz mit mobiler Aufbereitung entstehen, hier geht man von weiteren acht Lkw-Fuhren pro Tag aus.

Übermäßige Belastung

Die Pläne sorgten für viel Ärger unter den Anrainern des betroffenen Ortsteils. Sie gründeten eine Bürgerinitiative, sammelten über 100 Unterschriften gegen das Projekt und brachten ihre Anliegen bei einer Informationsveranstaltung im Kulturheim Lavamünd vor. Die Bewohner von Hart befürchten eine starke Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität aufgrund von Staub und Lärm. „Wir sind durch eine Altstoffdeponie des Abfallwirtschaftsverbandes Lavanttal und eine aktive Kiesgrube in unmittelbarer Nähe bereits jetzt übermäßig belastet.“, meint René Riegler, einer der Anrainer, der nur rund 150 Meter von der betreffenden Schottergrube entfernt lebt.

Bürgermeister „befangen“

Nach der Informationsveranstaltung Ende Juni 2022, die ohne nennenswertes Ergebnis ausging, kam vorerst Ruhe in die Sache. Für Verwunderung sorgte Bürgermeister Wolfgang Gallant (LWG), der sich bezüglich der Angelegenheit für befangen erklärte und die Porr-Angelegenheit an Naturschutzreferent Vizebürgermeister Georg Loibnegger (LWG) abgab. Als Grund dafür gibt er ein Freundschaftsverhältnis mit Michael Kotomisky, dem kaufmännischen Leiter der Porr-Niederlassung Kärnten/Osttirol an. „Wir sind Freunde seit unserer Jugend“, bestätigt Gallant. „Obwohl ich nach wie vor hinter den Anliegen der Bevölkerung stehe, möchte ich mit offenen Karten spielen. Daher ist es besser, wenn von nun an Georg Loibnegger diese Angelegenheit betreut. Der Naturschutz fällt ja auch in sein Ressort.“

Begehung mit Naturschutzbeirat

Jetzt wollen die Anrainer und die Marktgemeinde erneut das Gespräch mit der der Firma Porr suchen und hoffen auf einen Konsens. Vzbgm. Georg Loibnegger „Es gab vor kurzem eine Begehung der Grube mit Georg Malle vom Kärntner Naturschutzbeirat. Die stillgelegte Grube hat sich über die letzten Jahre zu einem wichtigen Lebensraum für Reptilien und verschiedene Pflanzenarten entwickelt. Darum möchten wir der Firma Porr den Vorschlag unterbreiten, von ihrem geplanten Projekt abzusehen und die Grube stattdessen als ökologische Ausgleichsfläche zu nutzen“, so Loibnegger.

Neue Idee: Ausgleichsfläche

Gehen Lebensräume aufgrund von Bauprojekten verloren, müssen diese Eingriffe an anderer Stelle kompensiert werden. Es entstehen Ausgleichsflächen, wie es etwa an der Lavant bei St. Paul im Zuge des Baus der Koralmbahn geschehen ist. In Lavamünd baut man nun darauf, dass die betreffende Schottergrube eine solche Ausgleichsfläche für ein zukünftiges Porr-Projekt sein könnte. Zudem könnte die Marktgemeinde über den sogenannten „Schotterschilling“ Gelder für ein Naturschutzprojekt vor Ort lukrieren. „Von so einer Lösung würden alle profitieren. Die Anrainer müssten keine zusätzlichen Belastungen ertragen; die Firma Porr könnte die Grube als Ausgleichsfläche nutzen. Ein Naturschutzprojekt vor Ort wäre zudem gut für das Image des Unternehmens. Ich bin überzeugt, dass es hier einen gemeinsamen Weg gehen kann“, meint Loibnegger.

Kein Statement von Porr

Doch in Lavamünd weiß man auch: Eine solche Idee kann man nur gemeinsam mit der Firma Porr umsetzen, die im Besitz der 3,5 Hektar großen Grube ist. Auf Nachfrage hieß es bei Porr lediglich: „Da wir uns in Gesprächen mit der Gemeinde befinden, bitten wir um Verständnis, dass wir uns zu der Deponie Hart derzeit nicht äußern.“

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