Wolfsberg
Der Winterdienst ist jetzt mit GPS-Unterstützung unterwegs
Der Winterdienst der Stadtgemeinde Wolfsberg ist auch für starke Schneefälle bestens gerüstet. Moderne GPS-Geräte erlauben die lückenlose Aufzeichnung der Routen und sorgen für eine große Arbeitserleichterung.
WOLFSBERG. Es sind beeindruckende Mengen an Streumaterial, die für den Winterdienst in der Stadtgemeinde Wolfsberg bereitstehen: „Aktuell sind bei uns am Bauhof 200 Tonnen Streusalz, 850 Tonnen Streusplitt und 10.000 Liter Flüssigsalz lagernd“, berichtet Straßenmeister Gerald Malz. Doch das ist nur der Anfang. Je nach Intensität der Wintereinbrüche benötigt man in Wolfsberg pro Jahr zwischen 300 und 500 Tonnen Salz. Es muss zwischendurch immer wieder nachbestellt werden.
Über 400 Kilometer
357 Straßen- und nochmal 70 Gehwegkilometer fallen in den Verantwortungsbereich der Stadtgemeinde Wolfsberg. „Bei starken Schneefällen stehen wir im Volleinsatz. Rund 60 Mitarbeiter und unsere gesamte Flotte mit zwölf gemeindeeigenen Fahrzeugen sowie 33 externe Unternehmer ist dann unterwegs, um die Straßen freizuräumen“, so Malz.
9.500 Schneestangen
Die Vorbereitungen auf den Winter beginnen jedoch schon viel früher, nämlich rund um Allerheiligen. 9.500 Schneestangen und 5.300 Laufmeter Schneefangzaun warten darauf, ausgebracht zu werden. Allein diese Arbeit nimmt etwa einen Monat in Anspruch.
Strenge Prioritätenliste
Werden über Nacht Schneefälle erwartet, sind die Bauhof-Mitarbeiter bereits vorinformiert und werden je nach tatsächlicher Schneelage alarmiert. Um drei Uhr morgens geht es los – es gilt, eine strenge Prioritätenliste abzuarbeiten. „Wir beginnen mit den Buslinien, Straßen mit Schülertransporten und Bergstraßen. Dann folgen jene Gemeindestraßen, die als Hauptverbindungsstraßen im Talbereich dienen. Erst danach räumen wir Neben- und Siedlungsstraßen sowie Parkplätze“, erklärt Bauhofleiter Jürgen Dobernig.
Wenig Verständnis
Auf den Einsatzleiter kommt im Fall der Fälle ein immenser Organisationsaufwand zu: „Wenn es wirklich heiß hergeht, führe ich an so einem Tag etwa 200 Telefonate – einerseits mit den eigenen Mitarbeitern, andererseits mit aufgebrachten Privatpersonen, die wissen wollen, wo der Schneepflug bleibt. Die Menschen haben leider immer weniger Verständnis dafür, dass wir nicht überall zugleich sein können“, so Malz. Auch dass die eine oder andere Hauseinfahrt eine Ladung Schnee vom Pflug abbekommt, kann im Eifer des Gefechts passieren.
Alles auf einen Blick
Um die Arbeitslast zu minimieren, werden ab heuer sämtliche Einsatzfahrzeuge mit GPS-Systemen ausgestattet. Mit ihrer Hilfe sieht der Verantwortliche im Bauhof mit einem Blick auf den Bildschirm in Echtzeit, wo sich welches Fahrzeug befindet – damit sollte die Anzahl der Telefonate im Einsatzfall verringert werden. Zudem zeichnen die knapp 40 angekauften Geräte der österreichischen Firma GPS.at ein lückenloses digitales Fahrtenbuch auf – das musste bisher in lästiger Kleinarbeit händisch auf Papier erledigt werden.
Exakte Nachverfolgung möglich
„Besonders, wenn es um Haftungsfragen geht, müssen wir den Nachweis erbringen, dass wir unserer Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen nachgekommen sind“, erklärt Dobernig. „Krankenhäuser sind verpflichtet, Unfälle an die Behörde zu melden. Da stellt sich dann natürlich die Frage, ob der Winterdienst am Unfallort zuvor ordentlich erledigt wurde. Mithilfe der GPS-Daten können wir die Routen jedes Fahrzeuges an jedem beliebigen Tag exakt nachverfolgen.“
Eine Million Euro pro Jahr
Rund 22.400 Euro ließ sich die Stadtgemeinde die neuen GPS-Systeme kosten, die im Laufe der kommenden Tage in die Fahrzeuge eingebaut werden. In Relation zu den Gesamtkosten, die der Winterdienst verursacht, ist das ein relativ kleiner Betrag. „Der gesamte Winterdienst kostet der Stadtgemeinde durchschnittlich eine knappe Million Euro pro Jahr“, informiert der zuständige Stadtrat Josef Steinkellner.
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