"Die Pilzsaison ist bereits vorbei"
Pilzsammler kommen derzeit oft mit leeren Körben nach Hause. Der Grund dafür sind die Trockenheit und die Hitze der letzten Monate.
LAVANTTAL. Normalerweise sprießen Pilze zu dieser Jahreszeit wie wild aus dem Boden. Doch gibt es in vielen Teilen Kärntens derzeit einen Schwammerlengpass. Auch im Lavanttal hat es schon bessere Jahre gegeben.
Trockenheit und Hitze
"In diesem Jahr gibt es in den Wäldern wirklich wenig Pilze", erzählt Gerhard Scheiber Bezirksleiter der Kärntner Bergwacht. Die Trockenheit und die extreme Hitze der letzten Wochen und Monate seien der Grund für den Ernteausfall. Für das Wachstum der Pilze sei genügend Niederschlag ausschlaggebend: "In den Teilen des Lavanttales wo es mehr geregnet hat, gibt es mit Sicherheit etwas mehr Pilze. Trotzdem kann man sagen, dass es im Vergleich zum Vorjahr schon auffällt, wie gering die Pilzernte heuer ist."
Hohe Geldstrafen
Da es kaum Pilze gibt, hat die Bergwacht in diesem Sommer im Lavanttal auch noch niemanden aufgegriffen, der mehr als zwei Kilo in seinem Korb hatte: "Hat jemand mehr als die erlaubte Menge, wird diese von der Bergwacht beschlagnahmt. Diesen Sommer war das aber noch kein Problem." Verstöße werden mit einer Geldstrafe von bis zu 3.630 Euro geahndet.
Wenig Hoffnung
Auch für die restliche Pilzsaison hat Scheiber wenig Hoffnung, was die Pilzernte betrifft: "Es müsste in den kommenden Tagen wirklich sehr viel Niederschlag geben, damit noch Pilze nachkommen. Und selbst bei viel Regen bin ich mir nicht hundertprozentig sicher ob das helfen wird." Das Sammeln von Eierschwammerln und Herrenpilze ist bis zum 30. September erlaubt. "Meiner Meinung nach ist die Pilzsaison aber bereits jetzt vorbei."
Abdrehen und Abschneiden
Sollte man jedoch Glück haben und in den Lavanttaler Wäldern doch ein paar Pilze finden, sollte man beim Sammeln die Wurzel nicht beschädigen: "Die Eierschwammerln oder Herrenpilze am besten abschneiden oder abdrehen." Auch auf Rechen, Harken oder anderen Sammelgeräten sollte man verzichten. "Die Pilze dann auch gleich am Fundort sammeln, damit man nicht das ganze Erdreich mit nach Hause nimmt."
ZUR SACHE:
• Pro Person und Tag dürfen zwei Kilo gesammelt werden. Verstöße werden mit einer Geldstrafe bis zu 3.630 Euro geahndet
• Das Sammeln von Steinpilzen und Eierschwammerln ist bis zum 30. September erlaubt
• Pilze am Fundort säubern
• Die Wurzel abdrehen oder abschneiden, nicht ausreißen
• Keine Rechen, Harken oder anderen Sammelgeräten verwenden
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