"Froschklauber" gesucht
Ein Herz für Lavanttaler Frösche

Freiwillige Helfer stellen beim Schafferhoferteich an der Eitweger Landesstraße jedes Jahr den Froschzaun auf. Von links: Michael Seidl, Petra Drescher, Sarah Viktoria Greiner, Ernst Gutschi, Birgit Bigga, Josef Lippitz, Karina Smole-Wiener, Herbert Kogler, Franz Hinterleitner, Günther Drescher. | Foto: RMK
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  • Freiwillige Helfer stellen beim Schafferhoferteich an der Eitweger Landesstraße jedes Jahr den Froschzaun auf. Von links: Michael Seidl, Petra Drescher, Sarah Viktoria Greiner, Ernst Gutschi, Birgit Bigga, Josef Lippitz, Karina Smole-Wiener, Herbert Kogler, Franz Hinterleitner, Günther Drescher.
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Die Wanderung der Amphibien startet. Tausende von ihnen werden überfahren. Ehrenamtliche Tierfreunde helfen Fröschen und Kröten über die Straße.

LAVANTTAL. Zugegeben, Amphibien haben nicht unbedingt das beste Image im Tierreich. Daran konnte auch der grimm’sche „Froschkönig“ wenig ändern. Schützenswert sind sie trotzdem, denn Frösche, Kröten, Molche und Salamander nehmen eine wichtige Rolle im Ökosystem ein. Sie ernähren sich räuberisch und halten uns lästige Gelsen vom Hals. Andererseits fungieren sie aber auch als Beute für diverse Räuber. Ihr größter Feind ist allerdings das Auto. Sobald die Nächte keinen Frost mehr bringen, machen sich diverse Amphibienarten zu tausenden auf den Weg von ihren Winterverstecken zu ihren Laichgewässern, um sich fortzupflanzen. Dabei müssen sie in vielen Fällen Straßen überqueren. Weil es sich um wechselwarme Tiere handelt, sind sie bei den kühlen Temperaturen noch nicht besonders flott auf den Beinen. Das Todesurteil für viele ihrer Art.

Fast 100.000 gerettet

Seit ihrer Gründung im Jahr 1993 ist die Arge Naturschutz mit der Koordination vielfältiger Amphibienschutzmaßnahmen in Kärnten betraut. Projektleiterin Karina Smole-Wiener: „Im Vorjahr konnten wir an 49 Straßenabschnitten in Kärnten über 99.500 Tiere retten.“

Zaun-Kübel-Methode

Die effektivste Vorgehensweise dafür ist die sogenannte Zaun-Kübel-Methode. An bekannten Querungsstellen werden niedrige Zäune aufgestellt, wobei oft Gemeinden beziehungsweise Straßenmeistereien behilflich sind. Ankommende Amphibien können den Zaun nicht überspringen und bewegen folglich der Vorrichtung entlang, bis sie in einen versenkten Kübel fallen. Dort müssen sie über Nacht warten, bis sie am Morgen von freiwilligen Helfern über die Straße getragen werden.

Mitmachen erwünscht

Auch im Lavanttal gibt es einige ehrenamtlicher Helfer, einer davon ist der St. Andräer Günther Drescher, der dieser Tätigkeit schon seit rund 20 Jahren nachgeht und nun von Birgit Bigga bei den täglichen Kontrollgängen beim Schafferhoferteich an der Eitweger Landesstraße unterstützt wird. "Irgendwer muss sich ja auch um die Amphibien kümmern", begründet Drescher seinen Einsatz. Weitere freiwillige Helfer sind immer willkommen, schließlich gibt es Strecken, wo keine Zäune aufgestellt werden können, weil keine „Froschklauber“ vorhanden sind. Wer sich vorstellen kann, den Lavanttaler Amphibien zu helfen, kann sich gerne bei der ARGE Naturschutz unter 0463/329666-14 oder k.smole-wiener@arge-naturschutz.at melden.

Bitte andere Route wählen

Neben den Froschzäunen wird eine weitere Methode angewandt, um die wandernden Amphibien zu schützen: „Zwischen Magersdorf und Siebending gibt es östlich der Kompostierungsanlage St. Andrä einen bestimmten Straßenabschnitt, wo wir Schilder aufstellen, um die Autofahrer darum zu bitten, für die Dauer von ein paar Wochen zumindest nachts eine alternative Strecke zu wählen“, erklärt Smole-Wiener.

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Zur Sache

Hier stehen Froschzäune im Lavanttal

  • Beim St. Andräer See an der Mettersdorfer Landesstraße
  • Beim Lavamünder Badesee an der Lavamünder Straße B 80
  • Bei der Kläranlage Lavamünd an der Lavamünder Straße B 80
  • Beim Schafferhoferteich in Eitweg (Mosern) an der Eitweger Landesstraße
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