Straßensicherheit
Gefahr lauert vor den Schienen
Der Bahnübergang in Aich bei St. Paul ist besonders für Motorrad- und Radfahrer sehr gefährlich.
ST. PAUL. Im Bezirk Wolfsberg gibt es einige Stellen im Straßenverkehr, die besonders gefährlich für die Verkehrsteilnehmer werden können. Die WOCHE hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Gefahren-Zonen aufzuzeigen und bei den zuständigen Behörden nachzufragen, ob man bereits an Lösungen arbeitet oder welche Maßnahmen gesetzt werden können. Dieses Mal wird der Bahnübergang in Aich bei St. Paul in den Vordergrund gestellt.
Mehrere Stürze
In den letzten Jahren kam es zu mehreren Kollisionen mit Zügen und die WOCHE ist der Sache auf den Grund gegangen, wieso diese Stelle so gefährlich ist. Leser berichteten uns von sogenannten Beschleunigungsrillen in der Straßenoberfläche, die Kraftfahrzeuglenker zum langsameren Fahren zwingen sollen. Bei Autofahrern mag diese Maßnahme vielleicht Erfolg haben, jedoch wurde uns berichtet, dass vor allem Motorrad- und Radfahrer mit den Unebenheiten in der Oberfläche zu kämpfen haben. Stürze waren das Resultat, wobei es zum Glück aber keine Schwerverletzten gab. Der St. Pauler Bürgermeister Hermann Primus (SPÖ) ist mit der aktuellen Lösung alles andere als zufrieden. "Die Maßnahmen wurden von einem Experten-Gremium beschlossen", erklärt Primus, wie es zu der aktuellen Lösung gekommen ist. An dem Lösungsvorschlag wirkten die Polizei, ÖBB und das Straßenbauamt des Landes Kärnten mit. Primus wurde in die Entscheidung nicht mit einbezogen und so konnte er nur Vorschläge einbringen, die aber nicht umgesetzt wurden. Der St. Pauler Bürgermeister fordert schon seit Längerem ein optisches Warnsignal, mit dem Anliegen konnte er sich aber bis dato noch nicht durchsetzen.
Problem bekannt
"Das Einzige, was wir erreicht haben, ist, dass die Züge akustische Signale abgeben müssen", betont Primus. Außerdem setzte sich Primus für eine identische Lösung wie beim zweiten Bahnübergang in St. Paul ein. Den ÖBB ist das Problem bereits bekannt und es wurde auch die zuständige Straßenmeisterei in Lavamünd informiert. "Nachdem es sich um Belagsarbeiten handelt, fallen alle weiteren Maßnahmen nicht in unseren Zuständigkeitsbereich", heißt es von Seiten der ÖBB. Die zuständige Straßenmeisterei Lavamünd konnte bis Redaktionsschluss nicht erreicht werden.
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Zur Sache
In Österreich gibt es derzeit rund 3.300 Bahnübergänge, die mit den verschiedensten Warnsignalen gesichert sind. Vor jedem Bahnübergang weist ein Andreaskreuz auf die bevorstehende Eisenbahnkreuzung hin.
Nicht technisch gesichert: Pfeifton des Zuges, Stopp-Tafel, Geschwindigkeitsbegrenzung vor dem Übergang, Beschleunigungsrillen
Technisch gesichert: Schrankenanlage, zusätzlich gesichert mit einem "Löffelrad", Ampelanlage
Sollten auch Sie von dem Problem betroffen sein oder kennen Sie weitere gefährliche Stellen im Lavanttal, dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
Dazu schreiben Sie uns einfach per Mail an:
lavanttal@woche.at
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