Landwirtin Margit Holzer aus St. Paul
"Ich möchte nie mehr tauschen"

Vor rund zwei Jahren machte Margit Holzer den Traktor-Führerschein. | Foto: Haus der Region
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Seit neun Jahren schlägt das Herz von Margit Holzer aus St. Paul für innovative Landwirtschaft.

ST. PAUL. Nach ihrer Rückkehr aus Italien startete die landwirtschaftliche Quereinsteigerin Margit Holzer mit dem Knoblauchanbau am elterlichen Hof durch. Vor allem Ideenreichtum und Freude zu Experimenten zeichnen ihre heutige Arbeit aus, verkauft werden die Produkte mittlerweile an Kunden aus ganz Europa. Mehrere Nischen deckt die St. Paulerin mit ihren Erzeugnissen ab und trifft mit neuen Innovationen den Nerv der Zeit. Holzer will sich heute kein anderes Leben mehr vorstellen: „Anfangs wurde ich für meine landwirtschaftlichen Ansätze noch belächelt. Zusätzlich ist es ein sehr kostspieliges Business und obwohl sehr viel Arbeit dahinter steckt, möchte ich nie mehr tauschen.“

La Dolce Vita

Bevor sich Holzer der Landwirtschaft widmete, verbrachte sie 17 Jahre in Italien. „Ich arbeitete drei Jahre lang in einem Luxushotel in Rom, danach ging ich nach Mailand, wo ich BWL und Marketing studierte“, erzählt die gebürtige Lavanttalerin. Nach Abschluss ihres Studiums machte sie sich mit ihrer Marketing- und IT-Firma für die Hotellerie selbstständig. Nach 14 Jahren in Mailand kehrte sie im Jahr 2013 wieder in die Heimat zurück und schlug einen völlig neuen Weg ein. Die Anpassungsfähigkeit an neue Situationen ist wohl eine ihrer größten Stärken.

Der Black Garlic, das schwarze Gold aus St. Paul, ist das ganze Jahr über erhältlich. | Foto: Norbert Janesch
  • Der Black Garlic, das schwarze Gold aus St. Paul, ist das ganze Jahr über erhältlich.
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Das schwarze Gold

Heute lebt Holzer gemeinsam mit ihrer Mutter am Hof in St. Margarethen bei St. Paul. Die Erdbeeren haben bei ihnen seit 60 Jahren Tradition, doch in den letzten Jahren wuchs das Sortiment stetig an: „Neben Rhabarber, Kiwanos, Okra und dem Black Garlic habe ich im vergangenen Jahr auch Safran angebaut. Allein am Black Garlic, dem schwarzen Knoblauch, tüftelte ich fünf Jahre lang. Es ist eine aufwendige und kostspielige Herstellung, die Knollen reifen bei einem Fermentationsprozess. Zuvor müssen sie aber schon vortrocknen und später noch nachreifen.“ Diese Produktion nimmt 70 bis 90 Tage in Anspruch, seit 2019 wird die Delikatesse in höchster Qualität hergestellt.

Margit Holzer genießt es, die frischen Safran-Fäden in ihren Händen zu halten. | Foto: Privat
  • Margit Holzer genießt es, die frischen Safran-Fäden in ihren Händen zu halten.
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Neues Experiment

Erhältlich sind die Schmankerln aus St. Paul ab Hof und im Online-Shop unter www.knoblauchshop.com sowie bei lokalen Handelspartnern wie dem Haus der Region, dem Genussladen St. Paul sowie dem Lagerhaus Lavanttal. „Da ich mir letztes Jahr eine Gefriertrocknungsmaschine zugelegt habe, steht auch Granulat bzw. Pulver von schwarzem und weißem Knoblauch zur Verfügung“, erzählt Holzer. Zusätzlich kommt die Lypholisation auch bei ihren Beeren zum Einsatz: „Der Vorgang der Gefriertrocknung ist sehr schonend und intensiviert den Geschmack, die Regionalität bleibt zu 100 Prozent erhalten.“ Ab Ende Jänner sollte auch der erste Lavanttaler Safran im Online-Shop erhältlich sein, dieser muss vor dem Verkauf muss noch die Qualitätskontrolle durchlaufen. „Die Zeichen stehen gut, dass alles passt. Bis zuletzt reiften die Fäden, die später noch abgepackt werden müssen“, erklärt die Quereinsteigerin, sie hat 24.400 Knollen angebaut.

Zu Gast in Rom

Mit ihren Erzeugnissen war Holzer am vergangenen Nationalfeiertag bei der Österreichischen Botschaft in Rom zu Gast. Gemeinsam mit drei weiteren österreichischen Landwirten durfte sie ihre Produkte vorstellen und gustieren. „Für mich war diese Einladung eine große Ehre, der Botschafter hat die österreichischen Betriebe selbst ausgesucht“, freut sich die Landwirtin, die selbst drei Jahre in der italienischen Hauptstadt lebte.

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