A2 Südautobahn bei Wolfsberg
Immer mehr Müll, aber weniger Unfälle

Von rechts: Autobahnmeister Robert Schrammel, Reinhold Taupe, Daniel Taupe, Thomas Traußnig, Daniel Luchetta. | Foto: Privat
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  • Von rechts: Autobahnmeister Robert Schrammel, Reinhold Taupe, Daniel Taupe, Thomas Traußnig, Daniel Luchetta.
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Kein alltäglicher Job: Die Mitarbeiter der Autobahnpolizei Wolfsberg werden in ihrem Job tagtäglich körperlich und geistig auf die Probe gestellt.

LAVANTTAL. Ihr Revier ist die A2 Südautobahn zwischen der steirisch-kärntnerischen Landesgrenze auf der Pack und der Ausfahrt Völkermarkt Ost. Knapp 48 Kilometer pro Fahrtrichtung, die allein in der Verantwortung der 33 Bediensteten der Asfinag Autobahnmeisterei Wolfsberg liegen. „Am meisten Zeit nehmen die Mäharbeiten und der Winterdienst in Anspruch“, berichtet Robert Schrammel, Autobahnmeister seit 15 Jahren. Was kaum jemand weiß: Die Autobahn auf dieser Strecke wird von insgesamt 156 Hektar Wald gesäumt, der gepflegt werden muss. Die Asfinag beauftragt einen Förster der Österreichischen Bundesforste damit, die Bäume auf ihre „Gefährlichkeit“ hin zu beurteilen. „Unser Job ist es, Bäume, die auf die Fahrbahn fallen könnten, zu beseitigen“, sagt Schrammel. Aber auch der Strauchschnitt entlang der Fahrbahnränder, die Mäharbeiten auf den gesamt sechs Parkplätzen und das Einsammeln von Müll zählen zu den Aufgaben der Asfinag-Mitarbeiter.

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Endlosthema Müll

Gerade beim Müll zeichnet sich ein unschöner Trend ab: Er wird immer mehr. „Von 2021 auf 2022 verzeichneten wir ein Plus von 13 Prozent“, so Schrammel. „Im vorigen Jahr haben wir 115 Tonnen Müll von der Fahrbahn und den Parkplätzen entfernt, hauptsächlich Plastikflaschen und andere Lebensmittelverpackungen.“ Kärntenweit sieht es ähnlich aus: Im Bundesland ist die Müllmenge von 740 auf 836 Tonnen gestiegen. Woran liegt’s? „Einerseits natürlich daran, dass die Urlaubsfahrten nach dem coronabedingten Einbruch wieder an Fahrt aufgenommen haben. Andererseits am fehlenden Bewusstsein der Menschen. Das geht sogar so weit, dass Müll einfach neben die zur Verfügung gestellten Behälter hingeschmissen wird. Man tut sich nicht einmal mehr die Mühe an, den Abfall hineinzuwerfen“, ärgert sich der Autobahnmeister. Müllentsorgung steht bei der Autobahnmeisterei an der Tagesordnung. Der Streckendienst ist jeden Tag damit beschäftigt, bestimmte Bereiche zu säubern. „Wenn wir mit der Strecke fertig sind, können wir auch schon wieder von vorne anfangen“, so Schrammel.

Auch bei Verkehrsunfällen werden die Mitarbeiter der Autobahnmeisterei alarmiert. Ihre Aufgabe ist das Absichern und Reinigen der Unfallstelle.  | Foto: Privat
  • Auch bei Verkehrsunfällen werden die Mitarbeiter der Autobahnmeisterei alarmiert. Ihre Aufgabe ist das Absichern und Reinigen der Unfallstelle.
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Etwa 100 Unfälle pro Jahr

Es gibt aber auch Positives von der Autobahn zu berichten: Die Verkehrsunfälle gehen konstant zurück. „Es gab schon Jahre, in denen allein auf unserer Strecke 200 Unfälle pro Jahr passiert sind. Mittlerweile sind es nur noch rund 100“, sagt Schrammel. Den Grund dafür sieht er in den immer besser werdenden Sicherheitssystemen der Autos. Auch sei auffällig, dass auf Strecken mit sogenannten „Rumpelstreifen“ signifikant weniger Unfälle passieren würden. Dies sei zum Beispiel von Gräbern bis zur steirischen Grenze der Fall: Die besonderen Streifen am Fahrbahnrand sollen unaufmerksame Autofahrer „aufrütteln“ und wieder in die Spur bringen. Abgelenkte oder übermüdete Autofahrer sind nicht nur für andere Verkehrsteilnehmer eine Gefahr – auch für die Asfinag Mitarbeiter. „Es passieren immer wieder Unfälle, zwei Kollegen mussten aufgrund ihrer Verletzungen sogar in Frühpension gehen“, so Schrammel. Geschieht ein Unfall, muss auch die Autobahnmeisterei ausrücken, um die Unglücksstelle abzusichern und zu reinigen. „Besonders belastend ist das natürlich, wenn es Todesopfer gibt“, berichtet Schrammel.

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Schilder zeigen Wirkung

Erst im Frühjahr wurden auf den Autobahnbrücken „Talübergang Lavant“ und Twimberg aufgestellt, die potenzielle Suizidopfer doch noch von ihrem Vorhaben abbringen sollen. „Verzweifelt? Reden hilft“ ist darauf zu lesen, gefolgt von einer Nummer der Krisenhilfe. Eine einfache Maßnahme, die überraschend gut zu funktionieren scheint. „Normalerweise registrieren wir pro Jahr ungefähr zehn Suizide auf den Autobahnbrücken auf unserer Strecke. Seit wir Anfang des Jahres die Schilder montiert haben, gab es keinen einzigen Fall mehr“, freut sich der Autobahnmeister.

Hilfe in der Krise:
Psychiatrischer Not- und Krisendienst: 0664 / 300 70 07
Hotline der Telefonseelsorge: 142
Chat- und Onlineberatung der Telefonseelsorge: onlineberatung-telefonseelsorge.at

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