Lavanttal
Kein Bierpreisdeckel auf den heimischen Fußballplätzen
Steigende Bierpreise kommen auf Fußballfans zu. Das sagen Lavanttaler Obmänner zur Erhöhung.
LAVANTTAL. Ein Spiel am heimischen Fußballplatz ohne Bier – für viele Fans unvorstellbar. Ein Becher kühler Gerstensaft gehört zum runden Leder wie das Amen zum Gebet. Und auch für die Vereine selbst ist der Ausschank von Bier und anderen Getränken wichtig, denn die Einnahmen fließen direkt in den Verein. Doch laufend steigende Bierpreise, sinkende Besucherzahlen und immer weniger Konsumationsfreudigkeit seitens des Publikums stellen die Vereine vor Herausforderungen.
Wichtige Einnahmen
Auch beim FC Mondi Frantschach ist ein florierender Bierausschank nicht wegzudenken. „Aber nicht nur das Bier, die Kantine allgemein ist eine unserer wichtigsten Einnahmequellen. Wir bezahlen mit dem eingenommenen Geld in erster Linie die Schiedsrichter. Diese können uns pro Spiel bis zu 300 Euro kosten“, berichtet Obmann Mario Pucker. „Was übrigbleibt, geben wir für Aufwandsentschädigungen und Kilometergeld für unsere Spieler aus, denn wir haben Sportler, die aus der Steiermark und Slowenien anreisen.“
Erste Erhöhung seit Langem
Den Bierpreis von 3,50 Euro für eine „Halbe“ konnte der Verein die letzten fünf Jahre über halten, nun ist aber eine leichte Erhöhung unausweichlich: „Der Einkaufspreis ist jetzt 13 bis 14 Prozent höher als davor. Wir werden den Bierpreis wohl um 10 bis 20 Cent anheben müssen“, meint der Obmann. Generell achte man darauf, etwa um ein Drittel günstiger zu sein als die Gastronomie. Wie viel Bier bei den Heimspielen in St. Gertraud über den Tresen wandert, ist höchst unterschiedlich: „Gegen Teams wie Preitenegg, die mit 200 bis 300 Fans kommen, gehen schonmal sechs Fässer weg. Ist das nicht der Fall oder herrscht schlechtes Wetter, schenkt man vielleicht nur ein halbes Fass aus.“ Das erste Heimspiel gegen den FC Gurk findet am 9. April um 14 Uhr statt.
Erstmals über 4 Euro
Auch beim ATSV musste man den Preis für ein großes Bier von 3,90 auf 4,10 Euro anheben. Generell beobachtet man, dass auf Sportplätzen heute weniger konsumiert wird als früher: „Ein Grund dafür sind sicherlich auch die sinkenden Zuschauerzahlen“, vermutet Obmann Otto Wegscheider. „Auf das eigene Stammpublikum können wir uns glücklicherweise verlassen, aber dass Gästemannschaften viele Fans mitbringen, kommt immer seltener vor“, sagt der Obmann. Beklagen will er sich aber nicht: „Wir müssen die Entwicklungen so akzeptieren, wie sie ist. Die Einnahmen des ‚Stüberls‘ sind ja nur ein Teil unseres Gesamtbudgets. Wir arbeiten an allen Ecken und Enden, damit es dem Verein gut geht“, so Wegscheider. Das nächste Heimspiel findet am 31. März um 19 Uhr gegen Landskron statt.
Keine Erhöhung geplant
Reinhold Ertler, Obmann des SV Lavamünd, möchte den Bierpreis nur ungern anheben: „Dazu ist noch nichts geplant. Wir verlangen 3,50 Euro für ein großes Puntigamer.“ Der nächste Gerstensaft kann beim Spiel gegen den SV Tainach am 1. April um 14.30 Uhr am Lavamünder Sportplatz genossen werden.
50 Prozent der Einnahmen
„Bei uns fließt der Erlös von der Kantine, der etwa 50 Prozent der Gesamteinnahmen ausmacht, in die Nachwuchsausbildung“, so Peter Schlacher, Obmann des SV Bad St. Leonhard. Zurzeit liegt der Preis für ein Reininghaus bei 3,50 Euro, eine Preissteigerung in der nahen Zukunft sei aber laut Schlacher wohl unausweichlich: „Der Einkaufspreis hat sich um etwa 17 Prozent erhöht. Wir werden wohl den Bierpreis bald auf 3,70 oder 3,80 Euro anheben müssen.“ Das sei für die Zuschauer zwar unangenehm, auf den Konsum würde sich die Erhöhung laut Obmann aber wohl kaum auswirken.
Verbrauch unterschiedlich
Wie viel Fässer Bier pro Spiel aufgebraucht werden lässt sich Pauschal nicht sagen. „Ich würde sagen so zwei Fässer aufwärts sind es auf jeden Fall. Das hängt aber natürlich immer vom Spielgegner und von der Zuschaueranzahl ab. Bei unserem Jubiläumsspiel gegen den WAC im Vorjahr waren es beispielsweise 19 Fässer“, meint der Bad St. Leonharder. Am Sonntag, 9. April, um 15.30 Uhr findet ein Derby gegen St. Michael in Bad St. Leonhard statt.
Umweltfreundlich
Viele Fußballvereine stellen der Umwelt zu Liebe vom Einwegbecher auf Mehrweglösungen um. Wie das bei den Lavanttaler Vereinen derzeit aussieht, erfahren Sie hier.
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