Lavanttal
Landwirt knipste Wolf nur 100 Meter von Wohnhaus entfernt
Nach mehreren Sichtungen auf der Saualpe tauchte nun ein Foto eines Wolfes auf, das laut Aussagen eines Jägers in Witra aufgenommen wurde. Weil Vergrämung nicht klappte, wurde das Raubtier nun zum Abschuss freigegeben.
WOLFSBERG. Nachdem Ende Oktober des Vorjahres ein Wolfsrudel mit fünf Tieren im Bereich Kötsch an der Saualpe beobachtet wurde, gelang einem Landwirt nun erstmals ein Foto eines Wolfes im Lavanttal – und das am helllichten Tag.
Vermutlich verletztes Tier
Am Mittwoch, 14. Feber, um 12.15 Uhr befand sich ein Bauer, der nicht namentlich genannt werden möchte, im Bereich Witra auf etwa 1.000 Meter Seehöhe gerade auf dem Rückweg von Waldarbeiten zu seinem Haus. Rund 100 Meter vom Wohnhaus entfernt erschient plötzlich ein Wolf und blieb lange genug sichtbar, sodass der Bauer sein Handy zücken und ein Foto machen konnte. „Der Bauer konnte beobachten, dass der Wolf den Hinterlauf schonte, er war also offenbar verletzt“, sagt ein Jäger aus diesem Gebiet, dem die Sichtung gemeldet wurde. Er vermutet, dass es sich bei dem Tier aufgrund seiner Größe um einen Rüden handelt. Und: „Es gab auch schon vor zwei Wochen eine weitere Sichtung eines Wolfes, leider aber ohne Foto. Man merkt auf jeden Fall, dass das Wild in dem Bereich schon sehr nervös und vorsichtig ist.“
Zum Abschuss freigegeben
Seine fehlende Scheu könnte dem Wolf nun zum Verhängnis werden: Er wurde zum Abschuss frei gegeben. "Es fanden bereits zwei Vergrämungen statt", informiert Barbara Wedenigg, Pressesprecherin des zuständigen Landerates Martin Gruber. "Weil sich der Wolf zum wiederholten Male auf weniger als 200 Meter an von Menschen genutzte Gebäude genähert hat, darf er laut Verordnung bis zum 13. März bejagt werden. Ein entsprechendes Informationsschreiben wurde heute an die betroffenen Jagdgebiete in der Umgebung ausgeschickt. Bejagt werden darf er innerhalb eines Zehn-Kilometer-Radius' rund um den Ort der letzten Vergrämung."
Letzter Abschuss 1921
Sollte der abgelichtete Wolf tatsächlich erlegt werden, wäre es der erste Abschuss im Lavanttal seit sogenannten "Bauernschreck" im Jahr 1914. Diesem Wolf wurden Hunderte Risse angelastet. Er ist als Präparat im Museum im Lavanthaus zu sehen.
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