St. Paul, St. Georgen
Lavant wird übergehen, Ferkel wurden mitgerissen
In St. Paul geht man davon aus, dass die Lavant noch heute über die Ufer treten wird. Ein Hochwasserschutz wird derzeit in Windeseile errichtet. In St. Georgen wurde ein Bauernhof total überschwemmt.
ST. PAUL. Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfgang Weißhaupt hat keine guten Nachrichten: „Dass die Lavant im Bereich des Radweges in der Nähe der Firma Steiner Bau bei St. Paul noch heute übergehen wird, ist so gut wie fix. Wir haben alle Hände voll zu tun, hier einen Hochwasserschutz aufzubauen. Einerseits schütten wir mit Baggern Erdwälle auf, andererseits verlegen wir 750 Meter Schutzelemente aus Kunststoff, die mit Luft und Wasser gefüllt sind“, berichtet Weißhaupt. Der Hochwasserschutz soll die überlaufenden Wassermassen auf den Äckern halten, um das Ortszentrum zu schützen.
Bewohner in Alarmbereitschaft
Bewohner der besonders gefährdeten Gebiete wurden bereits vorinformiert und machen sich aktuell bereit, ihre Häuser im Notfall rasch zu verlassen. Erste Evakuierungen von vier Gebäuden haben bereits stattgefunden, die Vorbereitung für weitere laufen auf Hochtouren. Gefährdet sind 80 Objekte.
Dramatische Lage
Weiterhin kritisch ist die Lage auch im Granitztal. Der Pegel des Rückhaltebeckens ist mittlerweile zwar um 50 Zentimeter gesunken, doch die nächsten Niederschläge sind bereits vorausgesagt: „Wenn es wie prognostiziert 90 Liter pro Quadratmeter regnet, dauert es nur etwa eine Stunde, bis das Rückhaltebecken wieder voll ist“, sagt Weißhaupt. Dann würde das Ortszentrum von St. Paul überschwemmt werden.
122 Liter in zwölf Stunden
ST. GEORGEN. Die schweren Regenfälle ziehen auch die Gemeinde St. Georgen in Mitleidenschaft. Vor allem die Ortschaften Unterrainz, Allersdorf und Unterpichling haben sich als Hochwasser-Hotspot herausgestellt. „Es hat 122 Liter in zwölf Stunden geregnet. Diese Niederschlagsmenge haben wir normalerweise in drei Monaten“, sagt Bürgermeister Karl Markut. „Diese Wassermengen kann kein Gewässer mehr aufnehmen.“ Die Hochwassergefahr geht von der Lavant, aber auch vom Rainzer Bach aus.
Wasser strömte durch Stall und Haus
Vor allem ein Gehöft in der Ortschaft Unterrainz beklagt schwere Schäden. Hier trat der Rainzer Bach über die Ufer, die Wassermassen bahnten sich ihren Weg durch den Stall und schließlich auch durch das Wohnhaus. Markut: „Hier gibt es die größten Schäden. Es wurden sogar ein paar Ferkel von den Wassermassen mitgerissen“, berichtet der Bürgermeister. Aktuell ist die Feuerwehr damit beschäftigt, hier einen mobilen Hochwasserschutz aufzubauen, um Schlimmeres zu verhindern. „Wir wissen nicht, was noch auf uns zukommt", so Markut.
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