Flammen bedrohen Wohnhaus
Wer ist der Feuerteufel von St. Andrä?
Sechs Brände in sechs Monaten: Unbekannte zünden immer wieder die Altpapiercontainer in Wölzing-Fischering in unmittelbarer Nähe zu einem Wohnhaus an. Die Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung. Die Feuerwehr macht auf das Gefahrenpotential der Taten aufmerksam.
ST. ANDRÄ. Seit etwa einem halben Jahr häufen sich im Ortsteil Wölzing-Fischering in St. Andrä Müllcontainerbrände. Bisher unbekannte Täter stecken hier mit Vorliebe die Altpapierbehältnisse in Brand. „Insgesamt mussten wir hier bestimmt schon sechsmal ausrücken, um die Container zu löschen“, berichtet Wolfgang Kobold, Kommandant der FF St. Andrä. Die Brände treten in unregelmäßigen Abständen auf. „In den letzten zwei Wochen gab es zwei Brände, dazwischen kommt immer wieder einmal eine längere Pause vor.“
Fassade fängt Feuer
Ungefährlich sind die Brände nicht, denn die Müllinsel ist relativ nahe an das Wohnhaus gebaut. „Es ist bereits einmal vorgekommen, dass die Fassade Feuer gefangen hat“, so Kobold. Es bestehe die Gefahr, dass das Dämmmaterial hinter der Fassade zu schmelzen beginnt. Ein sogenannter Kamineffekt könnte im schlimmsten Fall dazu führen, dass die ganze Fassade Feuer fängt. Kobold: „Nach den Löscharbeiten müssen wir mithilfe einer Wärmebildkamera genau kontrollieren, ob es hinter der Fassade nicht weiter brennt.“ Für die Feuerwehr sind diese Einsätze eine große Zusatzbelastung, schließlich muss sie mit zwei Tankwägen und 15 bis 20 Mann anrücken.
Verstärkte Kontrollen
Dass es sich bei einer derartigen Häufung an derselben Stelle nicht um einen Zufall handelt, ist klar. Wer hinter den Bränden steckt, jedoch nicht. Die Polizei tappt noch im Dunkeln: „Die Ermittlungen laufen verstärkt, wir müssen dieser Serie Einhalt gebieten“, sagt Herbert Schweiger, Kriminalreferent des Bezirkspolizeikommandos Wolfsberg. Der Bereich Wölzing-Fischering werde verstärkt von Polizeistreifen, aber auch von Zivilpolizisten kontrolliert.
Anonyme Hinweise möglich
Hinweise aus der Bevölkerung könnten in so einem Fall den Ausschlag geben: „Wenn jemand etwas Verdächtiges bemerkt, soll er sich sofort an die Polizei wenden. Auch anonyme Hinweise werden entgegengenommen“, so Schweiger (Polizeiinspektion St. Andrä: 059 1332 166100).
Videoüberwachung schwer möglich
Die Videoüberwachung des Bereiches ist zumindest vorerst keine Option, da man befürchtet, dass die Maßnahme nicht mit den Persönlichkeitsrechten der Benutzer der Müllinsel zu vereinbaren wäre. „Wir bräuchten dafür eine Anordnung der Staatsanwaltschaft“, so Schweiger.
Rückblick
Ein ähnlicher Fall ereignete sich im Vorjahr in Wolfsberg. Die Täterin – eine 31-jährige Frau – wurde ausgeforscht und fasste 20 Monate bedingte Haft mit einer Probezeit von drei Jahren aus. Als Grund gab sie an, dass sie sich in einer schwierigen Lebensphase befand.
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