Josef Steinkellner
"Straßenbaubudget müsste verdoppelt werden"

Stadtrat Josef Steinkellner im Gespräch mit Woche-Redakteur Daniel Polsinger. | Foto: Privat
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ÖVP-Stadtparteiobmann und Stadtrat für Straßenbau und Forstwirtschaft im Sommergespräch.

Woche Lavanttal: Herr Steinkellner, wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Regierungsperiode?
JOSEF STEINKELLNER: Den Umständen entsprechend bin ich zufrieden. Ein Problem sind natürlich die Budgeteinbußen, die jedoch der Pandemie geschuldet sind und auf die wir keinen unmittelbaren Einfluss haben. Dennoch ist Wolfsberg mit einem blauen Auge davongekommen, weil sich die Abgänge in Schach gehalten haben und wir durch Hilfen der Bundesregierung und des Landes Kärnten wichtige Investitionen tätigen konnten, beispielsweise die Sanierung der Volksschule St. Stefan und den Neubau des Tierheims.

In die Straßensanierung fließen heuer 2,2 Millionen Euro. Was wurde bisher erledigt und was steht noch an?
Wir haben bisher rund 3,7 Straßenkilometer im Schwarzelhofweg, der Auenstraße im Bereich Gasthof Neuwirth, der Gräbenerstraße, der Pöllingerstraße, der Forster Straße und der Ehringstraße saniert. Gemeinsam mit den Stadtwerken gab es Baulose im Rikliweg, Storchenweg, Riedweg, Tatzerschachtweg, St. Thomaser Traße und Hattendorf sowie in der St. Mareiner Straße. Nach einer kurzen Sommerpause geht es mit Projekten beim Gehweg Auen, der St. Thomaser Straße, der Theklagrabenstraße, in Lading und der Reisberger Straße weiter. Das größte Projekt ist der Geh- und Radweg in der Schleifenstraße, das rund 450.000 Euro kosten wird. Hier warten wir noch auf den Fernwärmeanschluss und hoffen, dass es im August losgehen kann.

Ihre Referate – der Straßenbau und die Landwirtschaft – sind wichtig, jedoch weniger öffentlichkeitswirksam. Wie gehen Sie damit um?
Natürlich sieht es besser aus, wenn man sich als Politiker vor einer neuen Photovoltaikanlage oder einen Kindergartenzubau ablichten kann. Wolfsberg steht in Bezug auf die Infrastruktur sehr gut da. Wir haben sieben Kindergärten, sieben Volksschulen, elf Gemeindefeuerwehren und diverse Sportstätten, die alle auf einem modernen Stand sind. Doch es sind die Gemeindestraßen, die diese Einrichtungen verbinden. Sie wurden in den letzten Jahren leider etwas vernachlässigt. 

Wenn Sie die absolute Mehrheit im Gemeinderat hätten, welches Projekt würden Sie durchsetzen?
Eine Straßenbauoffensive, wie es sie zuletzt unter Bürgermeister Gerhard Seifried 2007/2008 gab. Damals sind über 3 Millionen Euro dotiert worden, ich würde mir ein Budget von rund 4 Millionen Euro wünschen. Damit könnte man alle beschädigten Straßen auf einmal abhaken. Das diesjährige Budget von 2,2 Millionen Euro ist aber immer noch doppelt so hoch wie das im Vorjahr, man muss also zufrieden sein.

Die FPÖ wirft der ÖVP vor, im Gemeinderat die Beschlüsse der SPÖ aus Gefälligkeit mitzutragen. Ist die ÖVP Wolfsberg zu unkritisch?
Für uns steht das Mitarbeiten und Mitgestalten an oberster Stelle. Warum sollten wir bei Beschlüssen, die dem Wohle der Bevölkerung dienen, auf stur schalten? Nur um dann in der Zeitung zu stehen? Das ist nicht unser Zugang. Für Streit und Zwist sind wir nicht zu haben, was aber nicht heißt, dass wir unkritisch sind. Wenn es beispielsweise um die Bodenversiegelung geht, sind wir sehr restriktiv und haben Beschlüsse in Pollheim und zuletzt St. Margarethen abgelehnt.

Zuletzt hat sich die ÖVP für einen Pumptrack am JUZ-Gelände eingesetzt, das aber bisher nicht zur Umsetzung kam. Warum wäre das eine gute Idee?
Wir wissen, dass der Volleyballplatz und der Fußballplatz beim JUZ kaum bespielt werden, es gäbe also genug Platz für einen Pumptrack für Radfahrer. Zudem wäre die gesamte Infrastruktur schon da, erst im Vorjahr wurden 55.000 Euro für eine WC-Anlage ausgegeben. Je nach Bauweise würde der Pumptrack zwischen 20.000 und 100.000 Euro kosten.

Würde nicht die Gefahr bestehen, dass der Pumptrack wie eben jetzt der Volleyballplatz kaum benutzt wird?
Aus der Rad-Community hören wir immer wieder, dass es einen Bedarf an so einer Einrichtung gibt. Gerade für Kinder und Jugendliche wäre er eine Attraktion, wie man in St. Paul und am Klopeinersee sieht.

Stichwort Hoher Platz: Was wäre ihre Idealvorstellung für die Verkehrssituation?
Nachdem es am Hohen Platz ohnehin nur mehr sieben Parkplätze gibt, würde ich mich für eine Fußgängerzone von der Trafik Bardel bis zum Rathaus aussprechen, wobei es Ausnahmeregelungen für Kunden der Apotheke geben müsste. Auch wären zusätzliche Parkmöglichkeiten im Norden und Süden nötig. Leider aber wird sich mit dem geplant Umbau des Getreidemarktes die Anzahl der Parkplätze noch weiter reduzieren.

Wie gestaltete sich Ihr Weg in die Politik?
Ich war schon als Jugendlicher politisch interessiert, konnte immer alle Minister auswendig aufzählen. Meine erste politische Tätigkeit bin ich Mitte der 1990er-Jahre als Obmann der damals neu gegründeten JVP angetreten. Diese hat sich allerdings zwei Jahre später wieder aufgelöst. Es dauerte bis 2009, als mich Mario Woltsche, der damalige VP-Spitzenkandidat bei den Bürgermeisterwahlen, fragte, ob ich für den Gemeinderat kandidieren möchte. Ich war dann zwei Jahre lang Gemeinderat und folgte 20111 Mario Woltsche nach dessen vorzeitigem Rücktritt als Stadtrat nach. Ein Jahr später habe ich auch die Obmannschaft der Gemeindepartei übernommen. Dabei ist es bis heute geblieben.

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