Lavanttal droht "Schiri"-Engpass
Die Fußball-Schiedsrichter starten jetzt eine Rekrutierungs-Offensive.
petra.moerth@woche.at
WOLFSBERG, LAVANTTAL. Es ist fünf Minuten vor zwölf Uhr: Dem Lavanttaler Fußball gehen die Herren mit der Trillerpfeife und den gelben und roten Karten aus, denn die von Nachwuchssorgen geplagte Schiedsrichtergruppe im Bezirk Wolfsberg befindet sich zurzeit im Schrumpfen.
Gefahr für Nachwuchs-Liga
"Wir halten aktuell bei 13 Schiedsrichtern. Altersbedingt hören aber bald einige auf", klagt der Schiedsrichter Heinz Sturm, der bei der Schiedsrichtergruppe Wolfsberg als Regelinstruktor tätig ist. Aufgrund des akuten Engpasses an "Schiris" könnten schon bald Nachwuchs-Spiele teilweise nicht mehr besetzt werden. Denn Sturm erklärt: "Ab der Unterliga kommen jeweils drei Schiedsrichter, ein Hauptschiedsrichter und zwei Schiedsrichterassistenten, pro Match zum Einsatz. Deshalb wird es bei uns mit aktuell 13 Schiedsrichtern im Lavanttal nach unten hin eng." Um dem drohenden Schiedsrichter-Notstand entgegenzuwirken, startet die Lavanttaler Schiedsrichtergruppe jetzt eine Rekrutierungs-Offensive. "Am 5. September findet in Klagenfurt der nächste vom Kärntner Fußballverband (KFV) organisierte Grundkurs statt. Wir wollen daher bis Mitte bzw. Ende Juli Schiedsrichteranwärter aus dem Bezirk Wolfsberg rekrutieren", kündigt Sturm, der auf die Vorbereitungszeit verweist, via WOCHE an. Wer den theoretischen Schiedsrichter-Grundkurs absolviert, ist berechtigt, Nachwuchsspiele der U12, U14 und U16 zu leiten. Nachdem der Anwärter eine gewisse Anzahl von Matches gepfiffen hat, folgt die praktische Prüfung in Form der alleinigen Leitung eines U16-Fußballspiels.
Spiele von Erwachsenen
In der nächsten Stufe darf der Jungschiedsrichter schon Matches der Reservemannschaften bei den Erwachsenen leiten — und bei Spielen der Kampfmannschaften als Linienrichter im Einsatz sein. "Danach erfolgt nach einer gewissen Anzahl von gepfiffenen Matches wiederum die Beobachtung der Leistung bei einem Spiel von Kampfmannschaften in der zweiten Klasse. Bei positiver Beurteilung darf er ab diesem Zeitpunkt Duelle der Kampfmannschaften in der zweiten Klasse pfeifen — und er wird als ordentliches Mitglied mit allen Rechten und Pflichten ins Schiedsrichter-Kollegium aufgenommen", sagt Sturm, der auf die Möglichkeiten der Weiterentwicklung in die erste Klasse, Unterliga und Kärntner Liga verweist. Generell müssten alle fertigen Schiedsrichter einmal jährlich einen positiven Regel- und Lauftest absolvieren. "Eines steht fest: Ohne einen Schiedsrichter wäre ein Fußballspiel nicht möglich. Die Schiedsrichtertätigkeit ist mehr als eine gewöhnliche Nebenbeschäftigung — es ist eine Leidenschaft. Wenn ein Schiedsrichter mit Weit- und Durchblick das Spiel leitet und es versteht als kompetenter, respektvoller und fairer Sportler unter Sportlern zu agieren, wird sein Job zur schönsten Tätigkeit der Welt", schwärmt Sturm, der ursprünglich Trainer war.
DIE ANMELDUNG:
Wer sich angesprochen fühlt und sich für den Grundkurs interessiert, kann sich bis Ende Juli auf www.schiri.at anmelden. Nähere Informationen erteilt auch Heinz Sturm unter 0676/88 991 5280.
DIE AUSHÄNGESCHILDER:
Zu den Aushängeschildern unter den Lavanttaler Schiedsrichtern zählt Martin Hambaumer aus Wolfsberg. "Er hat Regionalliga-Erfahrung. Im Kärnten-Ranking ist er immer an vorderster Stelle zu finden", streut ihm der Schiedsrichter Heinz Sturm, Regelinstruktor bei der Schiedsrichtergruppe Wolfsberg, Rosen. Erfahrung in der Regionalliga, der dritthöchsten österreichischen Fußballliga in Österreich, können auch folgende Lavanttaler Schiedsrichter vorweisen: Reinhard Glanz aus St. Paul, Gerhard Wulz aus St. Paul sowie der Gruppensprecher Siegfried Radl aus St. Andrä. Nichtsdestotrotz wird die Schiedsrichtergruppe Wolfsberg, die zurzeit aus 13 Mitgliedern besteht, von großen Nachwuchssorgen geplagt. "Interessenten sollen sich möglichst bald anmelden", bitte Sturm via WOCHE.
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