Petition
Leopoldstädter wollen die neue Straßenbahn 12 verhindern
Mehr als 700 Unterschriften hat eine Petition gegen die Errichtung einer Straßenbahn in der Leopoldstadt. Aber was bedeutet das für den neuen 12er? Die BezirksZeitung hat nachgefragt.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Eine zuverlässige und umweltfreundliche Öffiverbindung von der Leopoldstadt bis in die Josefstadt – das soll die neue Straßenbahnlinie 12 ermöglichen. Insgesamt fünf neue Stationen und eine Umkehrschleife will man im 2. Bezirk errichten. Verläuft alles nach Plan, soll man ab Herbst 2025 vom Stuwerviertel bis zur U6-Station Josefstädter Straße fahren können.
Aber nicht alle sind über die anstehenden Neuerungen glücklich. Das zeigt eine Petition von Anrainerinnen und Anrainern der Vorgartenstraße mit dem Titel "12er – Nicht um jeden Preis!"
Kritisiert werden etwa die für das Projekt veranschlagten Kosten von rund 60 Millionen Euro. Zudem wird in der Vorgartenstraße die "Zerstörung einer verkehrsberuhigten, grünen und familienfreundlichen Straße" befürchtet. Grundlegend bezweifelt man auch, dass es eine neue Bim überhaupt braucht. Mehr als 700 Unterzeichner hat die Petition bislang. Aber was bedeutet das nun für die Umsetzung des Projekts? Wir haben bei Leopoldstädter Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ) nachgefragt.
Kritik der "doppelten Routenführung"
Nicht nachvollziehen kann der Bezirksvorsteher die Kritik der "doppelten Routenführung" durch 11A/11B und 12er: "Der 11B dient zwischen Hillerstraße und Friedrich-Engels-Platz als Verstärkung des 11A." Die Busse führen laut Nikolai zur "Erschließung von verschiedenen Standorten entlang der Strecke". "Die Linie 12 wird als Straßenbahn größere Abstände zwischen den Haltestellen haben und als Verbindung in den Westen Wiens dienen." Dies würde auch neue Fahrgäste und -wege bringen.
Die Anrainerinnen und Anrainer sprechen sich mit der Petition aber nicht nur gegen die Straßenbahn per se aus, sondern fordern auch ein "Mitspracherecht und Transparenz bei der Gestaltung" ihrer Wohnumgebung. Ersteres könnte etwa eine Bürgerbeteiligung ermöglichen.
Diese sei laut Nikolai aber nicht geplant. "Das Projekt wurde im Koalitionsprogramm 2020 der Stadtregierung vereinbart, danach von den Fachdienststellen der Stadt Wien geplant und nunmehr den Wiener Linien zur Detailplanung übergeben", erklärt der Bezirkschef.
Hat die Petition einen Einfluss?
Ob die Anrainer den 12er verhindern können, bleibt abzuwarten. Denn Nikolai erklärt: "Grundsätzlich wird eine Petition mit mehr als 500 Unterschriften vom Petitionsausschuss des Gemeinderates behandelt."
Sind die formalen Vorgaben erfüllt, werde sowohl eine Stellungnahme der Petitionsführer eingeholt als auch die Stadtregierung befragt. Abschließend spricht der Petitionsausschuss eine Empfehlung für die weitere Vorgehensweise an die zuständigen Stellen aus.
Mehr zur Petition gibt es online auf der Website der Anrainerinnen und Anrainer nachzulesen.
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