Illegale Mülllagerung
Entsorgung des Sondermülls kostet 1.887 Euro
Die Bewohner der Wehlistraße sind verärgert: Wegen falscher Müllentsorgung zahlt jeder Mieter drauf.
LEOPOLDSTADT. Sofas, kaputte Fenster, Plastikmüll im Altpapier-Container und Ratten im Sommer: diese Zustände herrschen im Durchgang der Hausanlage der Wehlistrasse 303 zum Handelskai 392. Trotz mehreren Hinweistafeln, worauf zu lesen ist, dass es bei falscher Entsorgung zu Mehrkosten kommt, wird jeglicher Müll hier entsorgt.
Regelmäßiger Kontakt mit der MA 48 für Abfallwirtschaft sowie mit Wiener Wohnen und den Hausbesorgern zeigt, wie verzweifelt die Bewohner sind. "Früher war hier alles in Ordnung", erzählt Dieter (Name von der Redaktion geändert). Im letzten Jahr sind immer mehr Personen in diese Wohngegend gezogen. Seitdem herrscht hier ein Müllchaos. Sein Vorschlag: die Hinweistafeln in mehrere Sprachen übersetzen.
Nachzahlung für Mieter
Bei der Besichtigung des Müllraums treffen Dieter und Hansi (Name von der Redaktion geändert) aufeinander. Beide sind hier aufgewachsen und leben schon seit 55 Jahren hier. In letzter Zeit sind immer mehr neue Mieter zugezogen. Die illegale Mülllagerung wurde dadurch immer mehr. Fotos von einer Waschmaschine, einem Eisschrank und einem Sofa zeigen, wie prekär die Lage ist. Dieter meldete das sofort der MA 48 sowie Wiener Wohnen. "Schon wieder die Wehlistraße?", hieß es von der MA 48. Drei Hinweistafeln sind bereits angebracht. Diese werden aber nicht beachtet.
Dieter sieht tagsüber von seinem Fenster aus genau auf die Stelle. Sobald es aber dunkel wird, entsorgen einige ihren Sondermüll offenbar heimlich. Die Auswirkung: Hohe Mehrkosten – wird Sondermüll in der Wohnanlage entsorgt, ist eine Nachzahlung für jeden Mieter die Folge. Das ist im Mietvertrag vermerkt. "Wenn die Verursacher bekannt sind, können wir die Kosten entsprechend weiterverrechnen", erklärt man bei Wiener Wohnen.
Erfolglose Maßnahmen
"In den letzten Monaten haben uns vermehrt Beschwerden über illegale Sperrmüllentsorgungen erreicht", so Markus Leitgeb von Wiener Wohnen. Nachdem sich die Situation nicht verbessert, kommen regelmäßig Ordnungsberater und führen Kontrollgänge durch. Beobachten sie eine Situation, in der falscher Müll entsorgt wird, dürfen sie einen Ausweis verlangen, persönliche Daten aufnehmen, mahnen, strafen und die Polizei kontaktieren.
2018 kam es zu Entrümpelungskosten von insgesamt 1.887 Euro. Wenn man diese auf 147 Wohnungen in monatliche Betriebskosten umlegt, ergibt das 1,07 Euro. Damit die Mehrkosten nun ein Ende haben, sind jetzt alle Bewohner gefragt: Besteht ein konkreter Verdacht, wer für die Entsorgung des Sondermülls verantwortlich ist, soll man sich umgehend an Wiener Wohnen wenden – Telefonnummer: 05/75 75 75.
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