Begegnungszone Glockengasse sorgt für Diskussion
Die Grünen wollen die Glockengasse zu einer Begegnungszone umwandeln. Der Vorschlag stößt auf Gegenwing. Das Konzept wird überarbeitet.
LEOPOLDSTADT. Auf viel Gegenwind stößt Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger derzeit mit ihrer Idee einer Begenungszone für die Glockengasse und Hafnergasse. Laut Lichtenegger bestehe aus verkehrstechnischen Gründen dringender Handlungsbedarf. Die Glockengasse und die Hafnergasse würden oft auch von LKW als Schleichweg genutzt.
Um die Gefahr für Fußgänger und Radfahrer zu verringern, soll eine Begegnungszone in diesem Bereich zur Entschleunigung beitragen und die Sicherheit erhöhen. Diese würde auch die Glockengasse bis zur Rotensterngasse umfassen. Der Vertreter der Geschäftsleute, Michael Musek, ist hinsichtlich Gefahrenpotenzial anderer Meinung: "Soweit ich weiß, gab es hier in den letzten Jahren einen einzigen Unfall mit Verletzten."
Angst um Parkplätze
SPÖ-Klubobmann Christoph Zich hat Angst um die Parkplätze. "Würde das Projekt in dieser Form realisiert werden, würden etwa 40 Parkplätze verloren gehen", so Zich. In weiterer Folge wäre seitens der SPÖ ein Arbeitskreis mit allen Fraktionen geplant gewesen. In diesem Arbeitskreis hätten neue Vorschläge für die Sanierung im Bereich Taborstraße und Glockengasse erarbeitet werden sollen. Das Ziel wäre ein Konzept, mit dem der Großteil der Bevölkerung zufrieden ist.
Das Argument bezüglich Parkplatzsituation lässt Lichtenegger so nicht gelten: "Die Zahl an eingesparten Parkplätzen ist massiv übertrieben, weil von den Gegnern des Projektes auch jene Stellen, an denen schon jetzt nicht legal geparkt werden darf, mit eingerechnet wurden."
"Diskussion ist eröffnet"
Auch seitens der ÖVP erhält der Vorschlag der Grünen wenig Zustimmung: "Ich hoffe, dass die neue Bezirksvorsteherin Lichtenegger es ernst meint, wenn sie sagt, die Meinung der Bürger sei ihr wichtig. Dann würde es nämlich keine weitere Diskussion über eine geplante Begegnungszone geben. Es ist das Geld der Steuerzahler, und diese sollten auch das letzte Wort haben", so ÖVP-Bezirksparteiobfrau Sabine Schwarz.
Dass das Projekt in dieser Form überarbeitet werden muss, befürwortet auch Lichtenegger und setzt auf Bürgerbeteiligung. "Wir werden uns jetzt die Zeit nehmen und die Vorschläge der Bürger einarbeiten. Das Ziel muss ein möglichst breiter Konsens sein", so die Bezirkschefin.
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