Arbeiterkammer rettet Arbeitnehmern über eine Million

- <f>AKNÖ-Vizepräsidentin Gerda Schilcher </f>und Bezirksleiter Burkhard Eberl präsentierten die Erfolgsbilanz in Lilienfeld.
- hochgeladen von Markus Gretzl
BEZIRK LILIENFELD. Die Experten der Arbeiterkammer Lilienfeld präsentierten in Beisein von AKNÖ-Vizepräsidentin Gerda Schilcher die Jahresbilanz 2018. Und die hat es in sich: Leiter Burkhard Eberl und sein Team standen im Vorjahr bei 3.495 den Arbeitnehmern im Bezirk Rede und Antwort.
Damit nicht genug: Insgesamt konnte das Team in Streitfällen 1.014.878 Euro für die Arbeitnehmer Lilienfelds sichern. „Das umfasst sowohl die Steuerrückholaktion wie den KonsumentInnenschutz. Den größten Brocken macht naturgemäß unsere Hilfe bei Problemen am Arbeitsplatz oder in sozialrechtlichen Fragen aus.“
Streit um Überstunden
Als typisches Beispiel nannte Burkhard Eberl folgenden Fall: Eine 40-jährige Restaurantfachfrau ersuchte ihren Chef um Auszahlung von 70 offenen Überstunden, rund die Hälfte davon an Feiertagen erbracht. Der Dienstgeber erwiderte, dass Überstunden, die nicht dem Arbeitszeitgesetz entsprechen, vom Dienstplan gestrichen und auch nicht bezahlt werden. Die Arbeitnehmerin ließ sich dies nicht gefallen und kontaktierte deshalb die Arbeiterkammer Lilienfeld.
Rechtzeitig Hilfe suchen
„Offene Überstunden sollte man möglichst schnell, am besten im noch aufrechten Dienstverhältnis einfordern, da sonst die Gefahr besteht, dass sie verfallen“, sagt AK-Bezirksstellenleiter Burkhard Eberl. Die AK-Experten stellten fest, dass nicht nur Überstunden, sondern auch Feiertage und deren Zuschläge nicht berücksichtigt waren. Der Arbeitgeber bezahlte schlussendlich alle offenen Beträge, sodass sich die Dienstnehmerin über eine Summe von 2.872 Euro brutto freuen konnte.
Wichtiges Dokument
„Arbeitsaufzeichnungen sind als ein Dokument zu sehen und dürfen nicht einseitig korrigiert werden. Dies gilt natürlich für beide Seiten. Deshalb ist es ein positiver Trend, wenn immer mehr UnternehmerInnen die Arbeitsaufzeichnungen von ihren MitarbeiterInnen eigenständig führen lassen und wöchentlich deren Richtigkeit kontrollieren. Somit haben beide Parteien ein gleichlautendes Exemplar der Zeitaufzeichnung, was so manchen Konflikt im Keim erstickt“, so Eberl. Insgesamt haben sich 3.495 Ratsuchende an die Bezirksstelle gewandt. „Das zeigt, wie wichtig wir als Anlaufstelle in allen Lebenslagen sind“, sagt Eberl. Dieses Profil habe man auch mit zahlreichen Veranstaltungen geschärft. „Schulen greifen vermehrt auf unser Wissen zurück und auch den Sprechtag zum Konsumentenschutz nutzen immer mehr Menschen“, bilanziert er die Vielzahl von Veranstaltungen, die von AK-Experten im Vorjahr im Bezirk durchgeführt wurden.
"Wenn es die Arbeiterkammer Niederösterreich nicht gäbe, wären die Beschäftigten im Land spürbar schlechter dran“, bekräftigte Gerda Schilcher, Vizepräsidentin der AKNÖ, die Wichtigkeit als Vertreter aller Arbeiter und Angestellten.
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