Die Angst vor dem Vergessen
BEZIRK (ros). Wer ältere Angehörige hat, wird hellhörig, wenn er Gedächtnislücken bemerkt. Aber: Längst nicht jede Vergesslichkeit beruht auf einer Alzheimer-Erkrankung. Erst wenn geistige Einschränkungen mindestens sechs Monate anhalten besteht der Verdacht auf eine Alzheimer-Erkrankung. Eine frühe Diagnose ist für eine spätere gute Lebensqualität sehr wichtig. Die Patienten brauchen zunehmend Hilfe und Pflege. Angehörige sind oft mit der neuen Situation überfordert. Barbara Steininger, Fachsozialbetreuerin/ Altenarbeit im Tageszentrum Regenbogen empfiehlt bei der Begleitung Demenzkranker: "Umgang und Verhalten anpassen. Unter- und Überforderung vermeiden. Für die Angehörigen ist es sehr sinnvoll, sich umfassend über Demenz und die Betreuung von Menschen mit Demenz zu informieren. Den Blick auf die noch vorhandenen Fähigkeiten lenken. Sicherheit und Ordnung vermitteln durch immer gleiche Abläufe und Rituale. Hilfreich ist auch Humor und eine gewisse Nachsichtigkeit. Ganz wichtig ist auch, dass Angehörige nicht auf sich selbst vergessen und ihre eigenen Interessen und Hobbys behalten. Und zu guter Letzt Unterstützung holen. Das kann von Betreuungsorganisationen sein, aber auch von Familie und Freunden". Was hilft nun jenseits von Medikamenten? "Medikamente können den Verlauf um Monate bis Jahre verzögern. Begleitend dazu sind Maßnahmen wie Gedächtnis und SelbA-Training, Ergo- und Physiotherapie. Unterstützend ist alles was dem Erkrankten Spaß macht und anregend ist, wie Musik, Gespräche oder Tanz. Sinnvoll kann auch psychologische Begleitung sein", so Barbara Steininger.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.