50 Jahre Zivildienst
Ein elementarer Teil für das System
Eine nicht wegzudenkende Unterstützung: Der Zivildienst in Österreich feiert heuer 50-jähriges Jubiläum.
LINZ-LAND. "Die Bedeutung des Zivildienstes hat ständig zugenommen und er ist für viele Einrichtungen und Organisationen mittlerweile unersetzbar", betont Manfred Hageneder, Bezirkshauptmann von Linz-Land. Ohne die Unterstützung durch die Zivildiener müssten laut Hageneder Leistungen eingestellt oder hauptamtliches Personal zusätzlich angestellt werden.
Rotes Kreuz setzt auf Zivildienst
Bereits seit 1975 setzt man beim Roten Kreuz Traun im Rettungsdienst auf die Mithilfe von Zivildienern. Pro Turnus werden an der Ortsstelle Traun im Schnitt vier aufgenommen. "Zivildiener sind bei einem Drittel aller Rettungseinsätze des OÖ. Roten Kreuzes dabei und unverzichtbar, um flächendeckend rasche Hilfe zu garantieren", betont der Dienstführende Wolfgang Eisner. "Laut einer Studie der Wirtschaftsuniversität liegt der finanzielle Mehrwert des Zivildienstes österreichweit bei 700 Millionen Euro," bekräftigt der Rot-Kreuz-Mann.
Zudem blieben acht von zehn Zivildiener als Freiwillige beim OÖ. Roten Kreuz. "Das zeigt, dass sie ihren Zivildienst als positiv, sinnstiftend und bereichernd erleben", so Eisner. Einer davon ist Harald Vogl, stellvertretender Dienstführer beim Roten Kreuz Traun.
Vom Zivildienst zum Beruf
"Nach meinem Zivildienst 2002, der damals noch zwölf Monate dauerte, war ich endgültig Feuer und Flamme für das Rote Kreuz. Ich blieb sehr gerne freiwillig dabei und wechselte bereits 2006 hauptberuflich an meine Heimatdienststelle", erklärt der 47-Jährige aus Hörsching.
Auch für den 19-jährigen Jakob Seiringer aus Neuhofen, aktuell als Zivildiener beim Roten Kreuz beschäftigt, war die Entscheidung für den Zivildienst eine klare. "Ich habe mit Ende März bald die Hälfte meines Zivildienstes abgeleistet, und mir wurde in den vergangenen vier Monaten oftmals bewusst, die richtige Entscheidung getroffen zu haben", betont Seiringer. Man erlebe besondere Situationen, erfahre immens viel Dankbarkeit von hilfsbedürftigen Menschen und sammle Erfahrungen. "Vor allem der Umgang mit Mitmenschen aller Art und das Bewahren eines kühlen Kopfes in Notfällen sind Fähigkeiten, die man sonst nur sehr schwer erlernen kann", betont der 19-Jährige.
Ansprechpartner für Jugend
Doch nicht nur im Rettungswesen stellen Zivildiener eine wichtige Stütze dar. Auch in anderen Bereichen sind sie unverzichtbar wie etwa für den OÖ Jugendcenter Unterstützungsverein. "Sie bringen nicht nur ihre Energie und Leidenschaft in unsere Projekte ein, sondern auch ihre Fähigkeit, authentisch mit den Jugendlichen zu kommunizieren", erklärt Judith Priglinger, Koordinatorin der Jugendeinrichtungen. Seit 2005 sind Zivildiener eine tragende Säule des Vereins, wie auch René Tilg, aktuell im ÖGJ Jugendcafé Leonding im Einsatz. "Als Jugendvertrauensrat hat René schon immer ein offenes Ohr für die Bedürfnisse und Interessen der Jugendlichen und ist vor allem beim Thema Lehre und Ausbildung ein Profi. Bei uns setzt er diese wichtige Arbeit fort", betont Priglinger.
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