eCarSharing Neuhofen
„Gerade in Zeiten wie diesen eine sehr gute Idee“

Amtsleiterin Sonja Emrich, Vize-Bürgermeisterin Petra Baumgartner, Raiffeisenbank-Vorstand Christian Stefan, Sparkassendirektor Martin Sutter, Siegfried Aigner, Michael Langerhorst, Andreas Huber (Unimarkt), Gemeindevorstand Daniel Krawinkler (v. l. n. r.).

 | Foto: Gemeinde Neuhofen
  • Amtsleiterin Sonja Emrich, Vize-Bürgermeisterin Petra Baumgartner, Raiffeisenbank-Vorstand Christian Stefan, Sparkassendirektor Martin Sutter, Siegfried Aigner, Michael Langerhorst, Andreas Huber (Unimarkt), Gemeindevorstand Daniel Krawinkler (v. l. n. r.).

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  • hochgeladen von Klaus Niedermair

Seit Anfang März 2018 läuft in Neuhofen das Projekt „eCarSharing“ Gemeindevorstand Michael Langerhorst, einer der Gründungsväter des eCarSharing in Neuhofen im Interview.

Welche Bilanz ziehen Sie? 
Langerhorst:  
Es gab in Neuhofen bis dato ein Auto, das zuerst bei der Sparkasse und seit gut einem Jahr beim Unimarkt einen fixen Standort hat(te). Im Schnitt wird das Auto für 6,5 Stunden und 62 km ausgeborgt. Dieser Schnitt bezieht sich allerdings auf die beiden Pandemie-Jahre. Ziel ist, dass das Auto im Schnitt 6 Stunden pro Tag ausgeborgt ist. Das ist deutlich mehr, als private Autos meist verwendet werden. Vor der Pandemie waren wir an diesem Wert schon näher dran als jetzt.

Ein mehrtägiges Ausborgen ist möglich, sollte aber nicht überstrapaziert werden, weil es für andere Nutzer dann naturgemäß blockiert ist. Diese können dann aber auf eCarSharing in Kremsmünster (gleiche Buchungsplattform) oder auf Rail & Drive der ÖBB (zB Hbf Linz) ausweichen. Rail & Drive ist vom Neuhofner Bahnhof gut erreichbar und auch dieses Angebot ist ohne laufende Grundgebühr nutzbar - vor allem bei längerer Ausleihe-Dauer ist Rail & Drive sehr attraktiv, was sich positiv auf die Verfügbarkeit des Autos in Neuhofen auswirkt. In der Wegfinder-App werden bei der Routenplanung noch weitere CarSharing-Angebote angezeigt. Über die Buchungsplattform der Family of Power (unser Partner) können allein in OÖ 32 Autos und österreichweit über 100 Autos gebucht werden, ohne sich zusätzlich registrieren zu müssen. In Kombination mit Rail & Drive also ein sehr sehr gutes Angebot jetzt schon mit nur 2 Registrierungen.

Aktuell gibt es eine Änderung bei eCarSharing in der Gemeinde. Können Sie uns diese genauer erklären?
Die Bürger-Energie möchte sich wieder vermehrt auf PV-Projekte konzentrieren. Gerade in Zeiten wie diesen eine sehr gute Idee. Es gab bisher schon die Zusammenarbeit mit der Family of Power über die Buchungsplattform, die auch vorher schon genutzt wurde. Daher fällt der Umstieg auf das neue System besonders leicht, weil auch der Auto-Typ nicht verändert wurde. Allerdings ist es eine neuere Generation mit mehr Fahr-Assistenten, größerer Reichweite und schnellerer Lademöglichkeit.

Bedanken möchte ich mich auch bei den Sponsoren, die das ermöglicht haben. Neben der Gemeinde selbst, haben die Sparkasse Neuhofen, die Raiffeisenbank, Unimarkt Neuhofen und Ing. Aigner dazu beigetragen, dass ein attraktives Paket für Nutzer geschnürt werden konnte.

Welche Vorteile bietet eCarsharing für Kommunen?
Je mehr Nutzer, desto mehr wird darüber nachgedacht werden, wie die Wege zurückgelegt werden. Denn wenn nur noch bei Nutzung Kosten anfallen, dann ist das ganz anders zu bewerten, als wenn das Auto schon vor der Tür steht. Somit gehe ich davon aus, dass kurze Wege vermehrt ohne Auto zurückgelegt werden. Was das Verkehrsaufkommen im Ort insgesamt reduziert, Parkflächen dadurch entlastet werden und Mobilität insgesamt sicherer wird. Mobilität wird damit aber auch leistbarer - nämlich dann wenn ich sie wirklich brauche.

Was kostet es denn, ein Elektroauto im CarSharing zu nutzen?
Null Grundgebühr und 24 Euro einmalige Registrierung. Die Nutzung: 4,80 pro Stunde + 0,12 Cent je km. Für Vielfahrende gibt es noch attraktivere Konditionen.

Gibt es beim eCarsharing noch Herausforderungen, die in Neuhofen überwunden werden müssen?
Zukünftig sollte es möglich sein, autonome Autos vor die Tür zu bestellen und nach der Nutzung gleich wieder zur nächsten Buchung zu schicken oder noch besser, dass Fahrten gebündelt werden, sodass die Nutzung deutlich intensiver wird. Aktuell ist es so, dass das Auto wieder am gleichen Standplatz zurückgestellt wird. Wir streben an, dass dezentral mehrere Autos an verschiedenen Plätzen in Neuhofen gut fußläufig erreichbar sind, sodass es immer mehr zum "eigenen" Auto wird, aber man sich keine Sorgen um Versicherung, Werkstatt-Termine, Pickerl-machen oder Reifenwechsel machen braucht.

Für welche Zielgruppe ist das eCarSharing gedacht?
Für alle, die es brauchen. Obwohl ursprünglich als Ersatz für das Zweit- und Dritt-Auto gedacht, gibt es auch ein paar, die es als Erst-Auto verwenden. Nutzer sind aktuell zwischen 24 und 69 - also quer durch alle Altersgruppen, Frauen wie Männer und alle Einkommensschichten.

Was ist mit den Pendlern, die täglich vom Land in die Stadt und wieder zurückfahren?
Für die gibt es seit letzten Herbst das Klima-Ticket, welches sehr gut angenommen wird. Alternativ können auch Fahrgemeinschaften gegründet werden, wenn die Öffi-Anbindung nicht so gut ist. Ich selbst überlege ernsthaft meinen elektrischen Zweisitzer zu verkaufen und voll auf den Mix KlimaTicket, Fahrrad, zu Fuß und eCarSharing zu setzen. Seitdem ich das Klimaticket habe, fahre ich deutlich weniger mit dem Auto und das obwohl ich selbständig bin und viel vor Ort bei Kund:innen. Ein voll verkleidetes E-Bike würde mir für den Winter reichen, um in der Region mobil zu sein. Podbike macht da mit seinem Frikar sehr viel richtig - das soll meinen Zweisitzer ersetzen und die Fitness erhöhen.

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