Umfahrung B139 Haid Neu
St. Marien wehrt sich gegen Ausgleichsflächen

Für Verkehrslandesrat Günther Steinkellner ist das Ausbauprojekt eines der wesentlichsten für den Zentralraum. | Foto: Land OÖ/Direktion Straßenbau und Verkehr
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  • Für Verkehrslandesrat Günther Steinkellner ist das Ausbauprojekt eines der wesentlichsten für den Zentralraum.
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Im Zuge der Errichtung der Umfahrung Haid und der neuen A1 Anschlussstelle Traun sind Ausgleichsflächen für den verlorenen Naturraum geplant. Solche sollen sich auch im Gemeindegebiet von St. Marien befinden und lösen bei Bürgermeister Walter Lazelsberger (ÖVP) Unverständnis aus.

ST. MARIEN. Seit einigen Wochen ist St. Mariens Ortschef mit vielen Stellen und Institution in Kontakt, um die Entwicklung eines künftigen Betriebsbaugebiet im St. Mariener Ortsteil Nöstlbach voranzutreiben. Lazelsberger: „Dabei musste ich erst durch eine beiläufige Wortmeldung eines Gesprächspartners von massiven Auswirkungen der jüngsten Planungen zur Umfahrung Haid und Ansschlussstelle Traun im Gemeindegebiet von St. Marien erfahren.“

„Wieso keine Ausgleichsmaßnahmen
in den Gemeinden Ansfelden?“

Unverständnis löst beim St. Mariener Bürgermeister aus, „dass Flächen für sogenannte Begleit- und Ausgleichsmaßnahmen nicht auf dem Gebiet der Projektgemeinde Ansfelden , sondern auf einmal beinahe zur Gänze im Herzen unseres künftigen Betriebsbaugebietes Nöstlbach sind.“ 

Foto: Land OÖ/Direktion Straßenbau und Verkehr
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„St. Marien müsste hier alle Nachteile tragen“

Diese Planungen sind für Lazelsberger ein „Nachteil der Bevölkerung St. Mariens. Die Gemeinde wurde in diesem Verfahren nie aktiv und offiziell informiert, nunmehr Standortgemeinde des Projektes zu sein. St. Marien müsste hier, offensichtlich, zur Gänze alle Nachteile der beiden Straßenbauprojekte tragen.“

„Einzige Chance, Interessen der
Samareiner Bevölkerung zu verteidigen“

Lazelsberger brachte nun im Namen der Gemeinde St. Marien eine schriftliche Einwendungen im Rahmen des UVP-Verfahrens zu diesem Großprojekt ein: „Darin besteht die einzige Chance, die Interessen der Samareiner Bevölkerung konsequent zu verteidigen. In erster Linie müssen die Planungen zur Umfahrung Haid/Anschlussstelle Traun in dieser wichtigen Einzelfrage korrigiert werden. Im schlimmsten Fall droht nunmehr leider ein Neustart für das UVP-Verfahren, was zu einer Verzögerung der Projekte führen könnte.“

„Bedauernswertes Szenario wäre Land OÖ,
Ansfelden und Pucking zuzuschreiben“

Zuzuschreiben wäre laut Lazelsberger solch ein bedauernswertes Szenario jedenfalls den wesentlichen Projektbeteiligten: „Das sind vor allem die Vertreter der Stadtgemeinde Ansfelden, Gemeinde Pucking sowie des Verkehrsressorts des Landes OÖ. und der Asfinag.“ 

„Es werden Alternativflächen gesucht“

Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner versteht die Aufregung nicht: „Seit Anfang dieses Jahres hat es zu dieser Thematik mehrere Gespräche zwischen Vertretern des Landes und St. Mariens Bürgermeister gegeben – auch ein Sprechtagstermin in meinem Büro“, betont Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner.

Der zuständige Landespolitiker hält fest, „dass es sich bei den genannten Flächen in St. Marien um eine mögliche Ausgleichsfläche handelt – ist einTeil eines Flächenpools für Ausgleichsmaßnahmen – im Zuge der Projekte handelt. Seitens der Landesstraßenverwaltung wird aktuell nach Alternativflächen gesucht.“

„St. Marien soll von Verzögerungsmaßnahmen absehen“

Für Steinkellner ist klar: „Aus rechtlicher Sicht steht jedoch auch fest, dass eine betriebliche Nutzung der Fläche ohne Umfahrung Haid nicht möglich ist. Ich appelliere deshalb an die Gemeinde St. Marien, von jeglichen Verzögerungsmaßnahmen des Umfahrungsprojekts abzusehen.“

„Für alle Beteiligten eine zufriedenstellende Lösung finden“

St. Marien brachte beim Land Oberösterreich nun realistische Vorschläge für alternative Lösungen. Lazelsberger:  „Obwohl dies grundsätzlich Aufgabe anderer wäre. Aus dem Büro von Landesrat Steinkellner wurde mittlerweile mitgeteilt, dass Interesse an
Lösungen bestehe, wofür ich mich bedanken möchte.“ Steinkellner: „Alles in allem bin ich aber guter Dinge, dass hier eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung gefunden werden kann.

Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner im Gespräch mit der BezirksRundSchau. | Foto: BRS
  • Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner im Gespräch mit der BezirksRundSchau.
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„Kein Verständnis für eine mögliche Verzögerungstaktik“

Auf ein konstruktives Miteinander setzt auch Ansfeldens Ortschef Christian Partoll: „Das Thema Ausgleichsflächen für das Verkehrsprojekt Umfahrung B139 Neu/Anschlussstelle Traun liegt beim Land Oberösterreich. Als Stadtgemeinde Ansfelden mischen wir uns nicht in Angelegenheiten der  Gemeinde St. Marien ein. Dennoch habe ich kein Verständnis für eine mögliche Verzögerungstaktik und appelliere an alle hier den Weg der Zusammenarbeit zu suchen. Eine Frage muss ich schon in den Raum Stellen: Warum hat die Gemeinde St. Marien keine Einwände im Zuge des UVP-Verfahrens eingebracht?“

Anpatzen von Ansfelden und Pucking ist nicht fair“

Puckings Bürgermeister Thomas Altof (FP) ist verwundert: „Ich ersuche, dass wir in Ruhe miteinander reden. Als Puckinger Ortschef mische ich mich nicht in die Belange von St. Marien ein. Die Suche nach den Ausgleichsflächen ist die Sache des Landes Oberösterreich. Ich finde es nicht fair, wenn man versucht, die Gemeinden Ansfelden und Pucking hier anzupatzen. So was sollte man nicht über die Medien ausrichten, sondern am Runden Tisch klären. Meines Wissens gehören die besagten Flächen in St. Marien dem Land Oberösterreich gehören und Pucking kann und will hier auch nicht mitreden.“

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