Licht und Bewegung gegen den Herbstblues
Die Zeitumstellung, der Tageslichtmangel und kältere Temperaturen verursachen bei vielen den sogenannten Herbstblues. Wir verraten, was Sie dagegen tun können.
Mit dem Herbst kommt bei vielen Menschen das große Gähnen. Sie sind ständig müde, fühlen sich schlapp und niedergeschlagen. Ursache für Trübsinn und Müdigkeit ist das fehlende Tageslicht. Denn bei der Zeitumstellung im Herbst werden die Uhren von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgedreht. Dadurch wird es früher dunkel: Ging die Sonne vorher gegen 18 Uhr unter, tut sie es nach der Umstellung schon um 17 Uhr. Probleme macht also weniger die Veränderung des Schlafrhythmus, sondern das fehlende Licht. Experten sprechen dann vom sogenannten Lichtmangelsyndrom, das sogar in eine saisonale Depression münden kann.
Licht ist wichtig für den Körper
„Fast alle Menschen reagieren auf diesen Lichtmangel, wenngleich in sehr unterschiedlichem Ausmaß. Und das sowohl psychisch als auch körperlich. Die Symptome reichen von Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit über Konzentrationsstörungen bis hin zu Müdigkeit, übermäßigem Schlafbedürfnis und Appetitsteigerung. Es handelt sich demnach um viel mehr als nur um ein subjektives Empfinden. Sonnenlicht ist für wichtige Funktionen des menschlichen Körpers von entscheidender Bedeutung, wie zum Beispiel für die Bildung von Melatonin und Serotonin“, weiß Michaela Schöny, Klinische Psychologin an der Landesnervenklinik Wagner Jauregg.
Solarium als Lichtersatz?
Betroffene hoffen, mit dem Solarium-Licht die Batterien wieder aufzufüllen. Doch funktioniert das? Schöny klärt auf: „Wärme im Solarium kann speziell in der kalten Jahreszeit für einen gewissen Wohlfühleffekt sorgen. Als Lichttherapie ist das Solarium hingegen völlig ungeeignet, denn bei einer wirklichen Lichttherapie wird das Licht über die Augen aufgenommen. Beim Solarium hingegen muss aufgrund des schädlichen UV-Lichts eine Schutzbrille getragen werden – somit fällt dieser Effekt flach.“
Erfolgsformel: Viel bewegen, viel trinken und ausgewogen ernähren!
„Im Herbst und Winter verbringen wir oft den ganzen Tag in geschlossenen Räumen, ohne Frischluft und Tageslicht. In der Früh geht’s bei Dunkelheit in die Arbeit und abends bei Dunkelheit wieder heim. Es ist daher wichtig, die hellen Stunden des Tages zu nutzen, um Licht zu tanken, am besten in der Mittagszeit. Dabei spielt es keine Rolle, ob tatsächlich die Sonne scheint, denn selbst an trüben Tagen nehmen wir Licht auf. Auch mit einer ausgewogenen Ernährung, viel Obst und Gemüse sowie ausreichend Flüssigkeit, kann man dem Herbstblues aktiv gegensteuern“, so Sportwissenschaftlerin Ute Potyka. „Bei leichten und mittelschweren Formen des Lichtmangelsyndroms empfiehlt sich eine Lichttherapie mit einer Tageslichtlampe oder vergleichbar hellen Lichtquellen“ ergänzt Schöny.
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