Know-how aus Linz für angehende Urologen
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Dementsprechend sind auch die Anforderungen in der Kinderurologie nur bedingt mit jenen aus der Erwachsenenwelt vergleichbar. Eine Spezialisierung der behandelnden Ärzte ist notwendig. Die Kinderurologie am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz hat sich über Jahrzehnte einen europaweit hervorragenden Ruf erarbeitet. Zum mittlerweile siebten Mal gaben nun die Spezialisten der Schwestern ihr Wissen nun an angehende Urologen aus Deutschland und Österreich weiter.
Lehrunterricht für Assistenzärzte
Beim LULU (Länderübergreifender Urologischer Lehrunterricht) bot sich rund 35 Assistenzärzten in Ausbildung zum Urologen die Möglichkeit, in kleinen Workshop-Gruppen auf Augenhöhe aktuelles Wissen zu erwerben und konkrete Fälle ohne Scheu vor Fragen mit erfahrenen Kinderurologen zu diskutieren. Mehrere Operationen wurden live in den Festsaal übertragen und vom Operateur und den Experten im Workshop gemeinsam kommentiert und analysiert.
Weichenstellungen im Kindesalter
Die Behebung von Fehlbildungen und Erkrankungen im Urogenitalbereich bei Kindern ist ein wesentliches Thema dieser Fortbildung. „Bei den Kindern, die wir diagnostizieren, therapieren und wenn notwendig operieren, nehmen wir oft zentrale Weichenstellungen zugunsten einer unbeschwerten Jugend und für ein erfülltes Erwachsenenleben vor“, sagt Josef Oswald, Vorstand der Kinderurologie am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz. Er hat gemeinsam mit Margit Fisch vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf den 7. LULU konzipiert. „Kinder sind seelisch und körperlich stark verschieden von erwachsenen Patienten und daher auch anders zu therapieren. Dieser besonderen Verantwortung müssen sich die jungen Kollegen in den Spitälern, aber auch niedergelassene Urologen in allen Stufen der Behandlung bewusst sein. LULU, unsere kinderurologische Basisakademie, zielt darauf ab, zu sensibilisieren, neuestes Wissen zu vermitteln und das dafür erforderliche Handwerkszeug zu beherrschen“, so Oswald. Neben operativen Eingriffen erhielten die Teilnehmer auch einen Einblick in kindliche Psychologie und urologische Pflege. Sind doch gerade Probleme im Urogenitalbereich oft mit einem hohen Maß an Schamgefühl bei den jungen Patienten verbunden.
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