Mini Med informierte zu Gebrechlichkeit und Mangelernährung
Alte und chronisch kranke Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Gebrechlichkeit und Mangelernährung. Mini Med beleuchtete das vernachlässigte Thema der Folgen von Nährstoffunterversorgung.
Bis zu 60 Prozent der Pflegeheim-Bewohner und der stationären alten Patienten im Spital haben das Risiko für eine Mangelernährung. Diese wiederum begünstigt Infektionskrankheiten, Stürze, Muskelfunktionsstörungen, Osteoporose und den Abbau geistiger Fähigkeiten. All das kann die Altersgebrechlichkeit (Frailty) forcieren. „Gebrechlichkeit ist durch unwillkürlichen Gewichtsverlust von drei Kilogramm innerhalb von drei Monaten, durch Schwäche, Erschöpfung, niedrige Ganggeschwindigkeit und einen niedrigen körperlichen Aktivitätspegel definiert“, erklärte Oberarzt Thomas Schickmair von der Akutgeriatrie im Krankenhaus der Elisabethinen beim Vortrag im Neuen Rathaus. Ziel der multifaktoriellen Therapie ist es, die Reserven des Patienten zu erhöhen, damit sich etwa bei einer leichten akuten Erkrankung sein Allgemeinzustand nicht zu sehr verschlechtert und er pflegebedürftig bleibt.
Erhöhter Nährstoffbedarf
„Mit dem Ausmaß an funktioneller und kognitiver Beeinträchtigung nimmt das Risiko für Mangelernährung zu. Geschmacks- und Geruchssinn nehmen im Alter ab, Kau- und Schluckbeschwerden, chronische Erkrankungen und eine Depression können zu verringerter Nahrungsaufnahme führen“, sagte Karin Emmy Schindler, Ernährungswissenschafterin an der Medizinischen Universität Wien. Mit zunehmendem Alter nimmt der Nährstoffbedarf nicht ab, im Gegenteil – die Zufuhr von Eiweiß, Vitamin D, B12 und Kalzium gewinnt an Bedeutung.
Unterernährung bei älteren Menschen sollte so früh wie möglich festgestellt und behandelt werden. Einseitige Diäten und ungewollte Gewichtsabnahme sind im Alter zu vermeiden. Fehlt der Appetit, sollte man mehrere kleinere Mahlzeiten mit hoher Nährstoffdichte essen, wie Vollkornbrot, Gemüse und Milchprodukten mit vollem Fettanteil.
Mini Med: Der nächste Mini Med-Vortrag beschäftigt sich mit dem Thema Zahngesundheit. Michael Malek von der Abteilung für Kieferchirurgie am AKh Linz referiert über verschiedene Zahnschäden und was dagegen getan werden kann. Der Vortrag findet am 2. November bei freiem Eintritt im Neuen Rathaus statt.
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