Katholische Frauenbewegung thematisiert Probleme in der Textilindustrie

Erika Kirchweger begegnete Textilarbeiterinnen in Indien. | Foto: Renate Stockinger
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  • Erika Kirchweger begegnete Textilarbeiterinnen in Indien.
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Rot und rosa blühen die Baumwollpflanzen im Botanischen Garten. „Gibt es heuer noch Baumwolle zu ernten?“, wollten die Besucher der Baumwollausstellung daher wissen. Ob das noch gelingt, ist ungewiss. Sicher ist, dass das „weiße Gold“, mit dem die rund 50 Teilnehmer bei der Führung hautnah in Berührung kamen, weltweit das Ökosystem schwer belastet. „Es sei denn, sie wird kontrolliert biologisch angebaut sowie darüber hinaus unter fairen Arbeitsbedingungen geerntet und weiterverarbeitet“, erläuterte Marlene Gross von Südwind und gab dabei unter anderem einen Überblick über die Vielzahl der Zertifikate und Gütesiegel.

Spannender Reisebericht

Über die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in indischen Baumwollspinnereien und den Besuch bei Projektpartnern der "Aktion Familienfasttag" berichtete Erika Kirchweger, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung OÖ, anhand eines anschaulichen Reiseberichtes. 12-Stunden-Schichten, 7-Tage-Woche, kein Urlaub, ständige Überwachung, Gewalt und Demütigungen, mangelnder Arbeitsschutz und unzureichende medizinische Versorgung sind bitterer Arbeitsalltag für junge Frauen im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Sie werden im Zuge des sogenannten „Sumangali Schemes“ von Textil-Unternehmen in Arbeitsverträge gelockt, die eine Mitgift und damit eine Zukunft der Betroffenen als gesellschaftlich anerkannte „Sumangali“, als „glücklich verheiratete“ Frauen garantieren sollen. Tatsächlich werden Lohnversprechen nicht eingehalten, die Frauen unter sklavenähnlichen Bedingungen gehalten. „Einer jungen Frau wurden bei der Arbeit an den Maschinen mit rasch drehenden Spulen Haare und Teile der Kopfhaut abgerissen. Sie leidet heute noch unter den Folgen der Verletzung“, erzählte Kirchweger von ihren berührenden Begegnungen mit den indischen Mädchen.

Die Katholische Frauenbewegung unterstützt durch verlässliche Partnerorganisationen in Indien betroffene Frauen bei der Durchsetzung ihrer Rechte in den Baumwoll­spinnereien. 34.850 Unterschriften sammelten kfb-Frauen im Rahmen der Aktion Familienfasttag gegen die Lohnsklaverei nach dem „Sumangali-Prinzip“. Um zu einer spürbaren Verbesserung für die Frauen zu gelangen, braucht es weiterhin Protest: Ob beim Einkaufen von Kleidung oder bei Demonstrationen und Aktionen, waren sich die Besucher einig.

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