Linzer Studierende vergeben Rauchfrei-Award

Die Studierenden zeichneten die freiwillige Initiative von Johannes Roither (2. v. r.) mit einem #rauchfrei-Award aus. | Foto: Schaubmayr
  • Die Studierenden zeichneten die freiwillige Initiative von Johannes Roither (2. v. r.) mit einem #rauchfrei-Award aus.
  • Foto: Schaubmayr
  • hochgeladen von Nina Meißl

Mit 1. Mai 2018 wäre das Nichtraucherschutzgesetz in Kraft getreten. Damit wäre ein Rauchverbot in österreichischen Gastronomiebetrieben umgesetzt worden. ÖVP und FPÖ haben dieses Verbot bekanntlich gekippt. Viele Lokalbesitzer in Oberösterreich hält das jedoch nicht davon ab, dennoch auf den Schutz von Nichtrauchern zu setzen. Nach dem Motto „jetzt erst recht“ stellen gerade viele Gastronomen freiwillig auf einen rauchfreien Betrieb um. Erfolgreiche Wirte wie Johannes Roither, Betreiber von Lokalen wie "Cubus" und "Jack the Ripperl" in Linz, zeigen, dass sich ein rauchfreier Gastronomiebetrieb in jeder Hinsicht lohnen kann.

#rauchfrei-Award

Für seine freiwillige Initiative hat ihm nun von eine Gruppe Studierender einen #rauchfrei-Award übergeben: „Mit unserer Initiative wollen wir jene Wirte vor den Vorhang holen, die sich der politisch kontroversen Debatte entziehen und freiwillig auf 100 Prozent rauchfrei umstellen“, sagt Lukas Schaubmayr, Student an der JKU. „Johannes Roither agiert hier nicht nur als Vorbild für andere Gastronomen, er schafft vor allem ein gesundheitsförderliches Umfeld für Konsumenten und Mitarbeiter“, ist Schaubmayr überzeugt.

Erfolg durch Freiwilligkeit

Johannes Roither erlebt seit der Umstellung breite Unterstützung sowohl von Nichtrauchern als auch von Rauchern „Dieser Wow-Effekt war für mich sehr überraschend, ganze Gruppen haben gesagt ‚Das ist wirklich cool’, auch die Raucher hinterfragen es nicht mehr“, so Roither. Der Gastronom, der nebenbei auch Obmann der Wirtenvereinigung hotspots ist, sieht den Erfolg der Umstellung gerade auch darin begründet, dass er sich freiwillig für diesen Schritt entschieden hat. „Wenn ich reagieren muss, ist es ein Zwang, dann spürt das der Gast. Wenn ich das aus eigenem Antrieb mache, dann lebe ich das und die Gäste und Mitarbeiter verstehen es“, ist sich Roither sicher. Seinen Branchenkollegen kann er ans Herz legen, seinem Beispiel zu folgen: „Ich würde allen raten, dass sie auch auf rauchfrei setzen, alleine schon wegen der Lebensqualität, ganz zu schweigen von den Mitarbeitern.“

Diskussionen in der Politik

Im Gespräch mit den Betreibern der Studenteninitiative zollten Roither auch Vertreter aller großen Parteien in Oberösterreich Respekt für die Entscheidung, seine Lokale rauchfrei zu gestalten. Die Rücknahme des Rauchverbotes wird dennoch nach wie vor sehr kontrovers diskutiert. Die Studierenden haben Statements der politischen Parteien gesammelt, um bewusst eine Diskussion zum Zeitpunkt des eigentlichen
Inkrafttreten des Gesetztes anzustoßen. Obwohl etwa die ÖVP das Kippen des Rauchverbotes aus gesundheitspolitischen Gründen für bedenklich hält, sieht sie sich trotzdem an die Vereinbarungen mit dem Koalitionspartner FPÖ gebunden. Der Ball liege hier nun ganz klar bei der FPÖ, bei der die Diskussion „zu einem Prozess des Nachdenkens führen müsse", so ein Vertreter der ÖVP Oberösterreich im Gespräch mit den Studierenden. Im Zusammenhang mit diesem Thema meint Walter Ratt, Gesundheitsprecher der FPÖ Oberösterreich: "Ein absolutes Rauchverbot findet die Grenzen an der Freiheit des Einzelnen ". Er persönlich gehe jedoch davon aus, dass sich in Zukunft ein absolutes Rauchverbot durchsetzen wird. Laut dem Gesundheitssprecher der SPÖ, Landtagsabgeordneter Peter Binder, ist die Entschärfung ein bedauernswerter Rückschritt. "Unsere Sorge gilt nicht den Regierungsparteien und ihrem Image, sondern den zahllosen Beschäftigten in der Gastronomie, für die der berechtigte ArbeitnehmerInnenschutz, etwa vor einem erhöhten Krebsrisiko, auf die lange Bank geschoben wird", so Binder.

Experten wie Peter Flink, Geschäftsführer der Krebshilfe OÖ, begrüßen Initiativen wie sie etwa von Johannes Roither ausgehen: "Ich bedanke mich bei allen Gastronomen, die auf rauchfrei setzen." Die gesundheitlich negativen Auswirkungen von Nikotin könne auch von politischer Seite nicht in Abrede gestellt werden. „Kalter (Passiv-)Rauch stellt eine Gefährdung der Gesundheit für alle im Raum befindlichen Personen dar. Lebensqualität und das Wohlfühlen für alle muss im Vordergrund stehen“, so Flink abschließend

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Linz auf MeinBezirk.at/Linz

Neuigkeiten aus Linz als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Linz auf Facebook: MeinBezirk.at/Linz - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Linz und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.