Primar: Landesnervenklinik Wagner-Jauregg bummvoll
Rasanter Anstieg von Depressionen speziell jetzt im Frühjahr
Für Werner Schöny, Primar im Linzer Wagner-Jauregg, sind rund 230 Selbstmorde in OÖ das sind doppelt soviel wie Verkehrstote nicht vertretbar. Auch Ereignisse, wie in Japan, können ein Auslöser sein.
OÖ (das). Sicherlich wird jeder durch die Ereignisse in Japan emotional berührt. Bei Leuten, die unter Depressionen leiden oder bereits an der Grenze stehen, kann das aber auch zum Auslöser für Schlimmeres werden, weil diese Menschen sozusagen das Elend der Welt selbst miterleben, sagt Primar Schöny. Beim Reaktorunfall in Temelin konnte man eine Zunahme von Krankheiten beobachten, die im Zusammenhang mit dieser Katastrophe standen. Es gab viele Menschen, die glaubten, sie spüren die Strahlung, erläutert Schöny. Die Angst steige jedoch auch bei uns, was sich auf die Krankenhaus-Aufnahmezahlen auswirken könnte. Aber noch mehr Kapazitäten haben wir nicht. Wir sind überbelegt und bummvoll, so der Primar. Gerade jetzt im Frühjahr, wo bestimmte Krankheiten, wie Depressionen, viel häufiger anzutreffen sind.
Selbstmordversuche gibt es zehnmal so viele
2009 hat es in Oberösterreich 222 Selbstmorde Tendenz derzeit wieder steigend gegeben, die Anzahl der Verkehrstoten lag bei 126. Es gibt noch immer viel zuviele Suizide in Oberösterreich. Außerdem muss man davon ausgehen, dass es zehnmal häufiger Suizidhandlungen gibt, die nicht zum Tod führen, so Schöny.
Todesursachen OÖ*
" Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems: 5186 Menschen (vier von zehn Sterbefällen)
" Krebs: 3089 Menschen (rund 25 Prozent aller Sterbefälle)
" Krankheiten der Atmungsorgane: 795 Menschen
" Ernährungs- und Stoffwechselerkrankungen: 669 Menschen.
* Quelle: Statistik Austria 2009
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