„Alles geschieht zum Wohle der Kinder“
Für ihr Engagement wurde Leopoldine Ganser das Goldene Ehrenzeichen der
Republik verliehen.
Ein Unfall war es, der Leopoldine Gansers Leben veränderte. 1993 wurde sie im Mexiko-Urlaub Augenzeugin des schweren Bergunfalls von Kaplan Martin Römer, der daraufhin wochenlang im Koma lag. Der Priester arbeitete in einem Kindergarten in den Slums als Betreuer. „Als Lehrerin interessierte es mich, die Lebenssituation der Jugendlichen kennenzulernen“, sagt Ganser, die damals Englisch und Geschichte am Peuerbach-Gymnasium unterrichtete.
Erschütterndes Erlebnis
Im Slum angekommen, hielt man Ganser für die neue Mitarbeiterin, und ließ sie mit dem Schürhaken auf der Müllhalde arbeiten: „Dieses Erlebnis hat mich erschüttert.“ Die Bruchbuden, in denen die Menschen hausen mussten, ließen Ganser auch zu Hause nicht mehr los. Als Martin Römer wieder gesund war, startete sie mit ihm ein Sozialprojekt. Auf 10.000 Quadratmetern Grund, die von der Kirche gespendet wurden, errichteten sie mithilfe von Spenden ein Jugend- und Sozialzentrum, ein medizinisches Zentrum und Lehrwerkstätten und gründete eine Fußballliga mit mehr als 20 Mannschaften. „Über das, was Kinder interessiert, wie etwa Fußball, wollen wir sie zum Schulabschluss bringen“, sagt die Linzerin, die mittlerweile den Großteil ihrer Zeit in Mexiko verbringt. „Fußball ist wichtig für die Gemeinschaft und bildet ein Gegengewicht zu Gewalt und Drogen.“
Kultureller Austausch
Um auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen und den Kulturaustausch zu fördern, organisiert Ganser regelmäßig Reisen für Chöre und Musiker. 2007 und 2012 tourten etwa die Florianer Sängerknaben durch Mexiko. In den vergangenen 20 Jahren hat Ganser zahlreichen Menschen geholfen. Besonders gut in Erinnerung ist ihr etwa ein fünfjähriger leukämiekranker Junge, für den eine österreichische Firma die Medikamentenkosten übernahm. Beispiele für Gansers Arbeit kann man im Internet unter http://youtu.be/O0taV4PfkW8 sehen.
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