LINZA G'SCHICHTN
Bei Schnee im Dauereinsatz
Fällt in Linz Schnee, dann sind Schneepflugfahrer wie Alfred Bachl rund um die Uhr im Einsatz.
LINZ. Wenn Frau Holle in Linz ordentlich die Schneeflocken fliegen lässt, dann bedeutet das für den Winterdienst der Stadt Hochbetrieb. In Zwölf-Stunden-Schichten sind die Mitarbeiter des Geschäftsbereiches Stadtgrün und Straßenbetreuung dann unterwegs. Wenn es wie am Freitag dicht schneit, werden die Linzer Bergstraßen bevorzugt geräumt. Alfred Bachl fährt seit 18 Jahren mit dem Schneepflug durch das Stadtgebiet. Für ihn geht es heute den ganzen Tag auf den Bachlberg und wieder retour, danach direkt weiter auf den Pöstlingberg, schließlich Richtung Rudolfstraße und dann eine Runde über die Nibelungenbrücke. Eineinhalb Stunden benötigt Bachl bei Schneefahrbahn dafür, die Fahrgeschwindigkeit liegt dann bei maximal 30 km/h. Heute fällt der Schnee besonders dicht: „So richtig schwarz wird es nicht mehr“, merkt Bachl während der Fahrt an. Auf der Hohen Straße am Pöstlingberg kommen an besonders exponierten Stellen Schneeverwehungen hinzu.
"Manche überholen rechts"
Immer wieder manövriert Bachl sein Gefährt gekonnt zwischen parkenden Autos durch. Das ist bei 3,40 Metern Schaufelbreite nicht immer einfach. Durch das Verschwenken oder Zur-Seite-Drehen, gewinnt er an mancher Engstelle einen knappen Meter. Nicht zuletzt spielt auch die Streckenkenntnis eine wichtige Rolle: Wenn Gehsteigkanten unter der Schneedecke verschwinden, muss der Fahrer genau wissen, wo der Pflug platziert werden kann. Hinzu kommen ungeduldige Autofahrer. "Manche überholen sogar auf der rechten Seite. Das würde ich lieber lassen. Der Schneedruck kann schon einmal die Autotür eindrücken", warnt Bachl.
Pkw im Straßengraben
Ohne regelmäßige Räumung gäbe es an diesem Freitag auf steileren Straßenabschnitten kein Vorwärtskommen mehr – die Bergstraßen müssten gesperrt werden. Bachl legt nach dem "Auftanken" mit Streusalz und neuem Diesel an den Vorderrädern Schneeketten an. An Bord des Schneepflugs wird schnell klar, was das genau bedeutet: Unter der steilsten Stelle des Bachlbergwegs hängt ein Pkw im Straßengraben – Gott sei Dank nur ein Blechschaden. „Der niedergefahrene Schnee ist das Problem“, sagt Bachl. Die Schneeschicht auf der Straße wirkt dann wie Schmierseife. Unfälle wie dieser, sind dann oft nicht vermeidbar. Bachl kann selbstverständlich nichts gegen die Selbstüberschätzung mancher Autofahrer ausrichten. Für ihn ist es dennoch das größte Erfolgserlebnis, wenn in seiner Dienstzeit keine Fahrzeuge im Straßengraben oder an der Leitplanke landen.
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