Debatte um rostige Eisenbahnbrücke geht weiter
Nach der Präsentation des Gutachtens des Wiener TU-Professors Josef Fink diskutieren nun die Linzer Parteien über das Procedere. Die ÖVP Linz fordert nun eine „nachvollziehbare, rasche und definitive Entscheidung“ über die Zukunft der Eisenbahnbrücke – unter Beibehaltung der Option einer Generalsanierung. SP
„Was wir in Linz jetzt brauchen, ist ein Schulterschluss zwischen den Parteien, um eine klare und geschlossene Haltung der Stadt Linz gegenüber Bundesdenkmalamt und der Brückeneigentümerin ÖBB zu demonstrieren. Ein Ausscheren aus einer gemeinsamen Linie erschwert eine Lösung für die Linzer und für die tausenden Pendler, die vor allem Interesse an einem funktionierenden, fließenden Verkehr haben", sagt Verkehrsstadtrat Klaus Luger (SPÖ).
ÖVP-Stadtparteichef Erich Watzl fordert allerdings den Linzer Bürgermeister Franz Dobusch auf, jetzt endlich alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen und damit eine „rasche, tragfähige und definitive Entscheidung“ über die Zukunft der Eisenbahnbrücke herbeizuführen. Eingeladen werden sollten Vertreter der Linzer Gemeinderatsfraktionen, Vertreter von ÖBB und Bundesdenkmalamt sowie Vertreter etwaiger Mitfinanzierungspartner. Grundsätzlich hält der Linzer ÖVP-Chef an seiner Haltung fest, das historische Baujuwel Eisenbahnbrücke für die Zukunft zu retten.
Das gestern präsentierte Gutachten liegt nun im Endergebnis vor und besagt auf 86 Seiten im Wesentlichen, dass die bestehende Konstruktion der Eisenbahnbrücke mit entsprechenden Zusatzmaßnahmen länger als bis Ende des Jahres 2012 genützt werden kann. Ein weiteres Gutachten über die konkrete Ermittlung der Nutzungsdauer wird derzeit ausgearbeitet.
Gleichzeitig empfiehlt TU-Professor Josef Fink in seinem Gutachten aus mehreren Gründen den kompletten Neubau der Eisenbahnbrücke anstelle der ebenfalls in Erwägung gezogenen Varianten einer Stahlbetonbrücke als Deckbrücke beziehungsweise einer Stahlbrücke als Trogbrücke unterwasserseitig der Eisenbahnbrücke. Neben den zusätzlichen Sanierungskosten für das bestehende Bauwerk in der Höhe von 40 Millionen Euro spräche laut Fink auch die Tatsache für einen Neubau, dass die Hälfte des Materials der derzeitigen Brücke nicht sanierbar sei. Gemeinsam mit einer zweiten Brücke liegen die Kosten bei 90 bzw. 98 Mio. Euro gegenüber 57 Mio. Euro für einen Neubau einer Solitärbrücke.
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